Sicher mit Warndreieck und Tuch
Drei Burgauer haben eine Kampagne gestartet. Sie wollen auf Gefahren bei Pannen hinweisen
Burgau „Handy weg am Steuer“oder „Runter vom Gas“– man kennt sie, die Schlagworte, denen man regelmäßig auf Schildern oder Bannern an Autobahnbrücken begegnet. „Sicherheit dank Sichtbarkeit“ist neu. Beim Burgauer Kreisverkehr in Richtung Röfingen weisen jetzt zwei an den Brückengeländern befestigte Banner auf das richtige Absichern von Autos in Pannensituationen hin.
Neben dem Slogan ist ein liegengebliebenes Fahrzeug mit Pannentuch und Warndreieck im fließenden Verkehr abgebildet. Initiiert haben die Aktion die Burgauer Brüder Gerd und Sascha Gerstmayer mit ihrem Vater Max, die in der Augsburger Straße ein Autohaus führen.
Wie kommt man auf die Idee, auf diese Weise auf die Sicherheit im Straßenverkehr aufmerksam zu machen? „Wir transportieren Fahrzeuge, betreuen Großkunden und sind dadurch viel unterwegs“, sagt Gerd Gerstmayer. Wenn man bei einer Fahrt nach Berlin oder Köln soundso viele liegen gebliebene Fahrzeuge am Standstreifen sehe, die teilweise sogar auf der Fahrbahn stünden, mache man sich so seine Gedanken.
Umgerechnet auf die Gesamtkilometer des Autobahnnetzes ergebe sich dabei eine enorm hohe Anzahl an Pannenfahrzeugen. Gerstmayer erinnert an die Verkehrsmeldungen im Radio, in denen regelmäßig vor unbeleuchteten Fahrzeugen oder von Menschen auf der Fahrbahn gewarnt wird. Er sagt: „Durch Pannenfahrzeuge verursachte Unfälle kosten immer wieder Menschenleben und bringen hohe Sachschäden mit sich.“
Eine Panne auf der Autobahn sei eine außergewöhnliche und sehr emotionale Situation, betont der
Burgauer. „Autofahrer müssen sich mit dem Thema Absicherung auseinandersetzen, sie müssen darauf vorbereitet sein, so wie man es in der Fahrschule irgendwann einmal gelernt hat.“Viele wüssten aber gar nicht in welcher Entfernung vom Fahrzeug man das Warndreieck aufstellen müsse. Mit Bannern könne man die Menschen am besten erreichen. Für das Anbringen eines Banners ist eine Genehmigung der jeweiligen Stelle oder Behörde erforderlich. Die Stadt Burgau sei die erste Kommune gewesen, die sofort die Zusage erteilt habe und sich damit bereit erklärt habe, die Kampagne zu unterstützen. „Ansonsten hätte es die Aktion möglicherweise gar nicht gegeben“, betont Gerd Gerstmayer.
Inzwischen sind die Gerstmayers mit verschiedenen weiteren Städten in ganz Schwaben in Kontakt getreten. In den nächsten Wochen möchten sie sich mit den entsprechenden für die Autobahnen zuständigen Stellen, auch über die Grenzen des Freistaats hinaus, in Verbindung setzen. Finanziert wird die Kampagne aus eigener Tasche. „Wir wollen die Autofahrer zum Nachdenken animieren, mögliche Gefahrensituationen entschärfen, gleichzeitig aber auch auf mehr Achtsamkeit unter den Verkehrsteilnehmern aufmerksam machen“, sagt Gerd Gerstmayer. (wpet)