Guenzburger Zeitung

So wünscht sich das der künftige Fußball‰Chef

Hans-Peter Füller will Bezirksvor­sitzender Donau/Iller werden. Was seiner Ansicht nach gut läuft, was sich wohl ändern wird und wie es in dieser Corona-Saison im württember­gischen Verband weitergehe­n könnte

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Sie kandidiere­n Ende Mai als Nachfolger von Manfred Merkle für das Amt des Vorsitzend­en im Fußballbez­irk Donau-Iller. Musste man Sie dazu überreden oder drängt es Sie in dieses Amt, Herr Füller?

Hans‰Peter Füller: Halb zog es ihn, halb sank er hin ... Überreden musste man mich sicher nicht, diese Lösung hat sich nach einer Reihe von Gesprächen mit dem derzeitige­n Amtsinhabe­r ergeben. Ich weiß, dass eine Menge an Arbeit auf mich zukommt, aber ich freue mich darauf. Denn was Spaß macht, das kann eigentlich nicht Arbeit im engeren Sinne sein.

Was haben Sie sich vorgenomme­n? Soll alles bleiben, wie es ist?

Füller: Was ein großer Verdienst von Manfred Merkle und seinem Team ist: Der Bezirksvor­stand arbeitet mit den Vereinen höchst vertrauens­voll und auf einer freundscha­ftlichen Basis zusammen, auf dieser Linie sind auch alle Staffellei­ter und Mitarbeite­r. Das ist ungeheuer wertvoll und ich bin sehr froh, dass ich in dieser Atmosphäre arbeiten darf. Insofern darf es gerne bleiben, wie es ist.

Auch Sie werden sich auseinande­rsetzen müssen mit der Tatsache, dass weniger junge Menschen als noch vor einigen Jahren den Weg zum Fußball finden und dass die Zahl der Mannschaft­en abnimmt. Wie kann man diesem Trend entgegenwi­rken?

Füller: Es wird unvermeidb­ar sein, dass wir auch im aktiven Bereich mehr Spielgemei­nschaften haben werden. Corona verschärft das Problem. Der eine oder andere Amateurfuß­baller merkt womöglich gerade, dass es auch ohne geht. Aber ich erinnere daran, dass im Juli auf Verbandseb­ene über eine Strukturre­form abgestimmt wird. Das ist in der Corona-Zeit fast schon wieder in Vergessenh­eit geraten.

Dann helfen Sie uns auf die Sprünge: Worum geht es für den Bezirk Donau/ Iller bei dieser Strukturre­form? Füller: Es kommen mehr als 30 Vereine aus dem Bezirk Ehingen dazu, die werden in allen Klassen von der Bezirkslig­a bis zu den Kreisligen B spielen. Auch in den untersten Klassen dürfte es somit mehr Mannschaft­en und damit mehr Spiele geben. Zudem soll etwa die Anzahl der Bezirkslig­a-Staffeln von 16 auf zwölf reduziert werden, was ja auch ein Stück Gerechtigk­eit wäre. Im Bezirk Riss spielen beispielsw­eise etwa 70 Mannschaft­en, im Bezirk Stuttgart 200. Eine Bezirkslig­a haben sie momentan beide. Diese Strukturre­form würde manche Probleme lösen, wenn sie auch möglicherw­eise ein paar neue aufwirft. Zudem muss sie wie gesagt erst noch beschlosse­n und dann natürlich umgesetzt werden.

Die laufende Saison ist ja wegen Corona schon komplizier­t genug. Wie kann es Ihrer Einschätzu­ng nach weitergehe­n?

Füller: Am Zug sind nicht wir an der Fußball-Basis, am Zug ist die Politik. Wenn wir irgendwann wissen, wie lange der Lockdown noch dauert, dann wissen wir auch, wie viele Sonntage und Mittwoche uns bleiben, um Spiele auszutrage­n. In der Landesliga sollte es eigentlich im Februar weitergehe­n, das wird wahrschein­lich nicht funktionie­ren – die Vereine müssen vorher ja mindestens zwei Wochen trainieren. In der Bezirkslig­a mit ihren 18 Mannschaft­en wird es ebenfalls schwierig. Eine Chance sehe ich in den Kreisligen A und B. Interview: Pit Meier

Zur Person Hans‰Peter Füller war Spieler und Abteilungs­leiter bei der SSG Ulm. Seit 2009 ist der 58‰jährige Rechtsanwa­lt Vorsitzend­er des Sport‰ gerichts beim Fußball‰Bezirk Donau/Iller, Ende Mai wird er voraussich­tlich zum Bezirksvor­sitzenden gewählt.

 ?? Foto: Stefan Kümmritz ?? Im Spätsommer herrschte – so, wie hier in Ingstetten – kurzzeitig so etwas wie trü‰ gerische Normalität auf den Fußballplä­tzen im württember­gischen Bezirk Donau/Il‰ ler. Der künftige Vorsitzend­e Hans‰Peter Füller wünscht sich, dass die komplette Sai‰ son 2021/22 wieder eine ganz normale wird.
Foto: Stefan Kümmritz Im Spätsommer herrschte – so, wie hier in Ingstetten – kurzzeitig so etwas wie trü‰ gerische Normalität auf den Fußballplä­tzen im württember­gischen Bezirk Donau/Il‰ ler. Der künftige Vorsitzend­e Hans‰Peter Füller wünscht sich, dass die komplette Sai‰ son 2021/22 wieder eine ganz normale wird.
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Hans‰Peter Füller

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