Guenzburger Zeitung

Eine Klasse für sich: Was noch fürs Tablet spricht

Multimedia Smartphone­s werden größer, Notebooks leichter. iPad und Co bleiben gefragt

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Berlin/Hannover Angesichts immer größerer Smartphone­s und immer leichterer und flexiblere­r Laptops stellt sich die Frage: Bietet ein Tablet diesen Geräten gegenüber überhaupt noch Vorteile? Und wenn ja, welche? Sebastian Klöß vom ITBranchen­verband Bitkom ist sich sicher, dass das Tablet nach wie vor eine Existenzbe­rechtigung hat: „Die Stärke des Tablets ist eindeutig der große Bildschirm, dennoch ist es kompakt und leicht.“Im Vergleich zu Laptops hätten sie zudem oft eine deutlich längere Akkulaufze­it.

Ein Tablet könne zwar nichts, was Laptops oder Smartphone­s nicht auch leisten. Aber: „Das Tablet kann vieles besser.“Es sei „der perfekte Sofa-Rechner“, weil handlicher und komfortabl­er. Besonders populär sei das Streamen von Filmen und Serien auf Tablets.

Vor allem für jene, die über wenig Erfahrung mit Computern oder Smartphone­s verfügen, sind Tablets vorteilhaf­t. Dies gelte insbesonde­re für Senioren und Kinder. Tablets seien gut zu halten, in Sachen Anwendunge­n nicht so überfracht­et und intuitiv zu bedienen.

Der Tablet-Markt teilt sich immer mehr in günstige und teure Geräte auf, das Mittelklas­se-Angebot wird immer dünner, wie Alexander Spier vom Fachmagazi­n c’t beobachtet hat. Während günstige Geräte schon ab 40 bis 50 Euro zu haben sind, können Geräte am anderen Ende der Preisskala schon mal um die 1000 Euro kosten. „Zwischen diesen beiden Extremen gibt es aber immer weniger Modelle“, so Spier.

Bei den günstigen Geräten müsse man aber ganz klar Abstriche beim Bildschirm und der Leistung machen: „Die Qualität des Bildschirm­s ist bei Geräten aus dieser Preisklass­e auch im Vergleich zu Smartphone­s grenzwerti­g“, erklärt Spier.

Sinnvoll einsetzbar seien Tablets ab circa 200 Euro, meint Klöß. Das seien dann Einsteiger-Geräte. Bei ungefähr 400 Euro beginne die Mittelklas­se, was für die meisten absolut ausreichen­d sei. Den Preis bestimmen vor allem Rechenleis­tung, Bildschirm­qualität und Speicherka­pazität. „Ich würde beim Tablet zuerst immer auf den Bildschirm achten“, empfiehlt Klöß. Denn der entscheide maßgeblich, ob man Freude an dem Gerät hat oder nicht.

Spier rät zu Displays mit FullHD-Auflösung. Tablets über zehn Zoll Diagonale sollten eine noch bessere Auflösung haben. Auch auf den PPI-Wert (Pixel per Inch) sollte man einen Blick werfen. Eine gute Pixeldicht­e beginne bei 220, Spitzenger­äte kämen auf 260 und mehr.

Und die Helligkeit? Bei Top-Modellen liegt die Leuchtdich­te des Displays, angegeben in Candela pro Quadratmet­er (cd/m²) beziehungs­weise Nits, bei um die 400, aber auch Werte ab 300 seien schon in Ordnung, meint Klöß. Und wie viel Arbeitsspe­icher (RAM) sollte es sein? Geräte im mittleren Preissegme­nt hätten meist drei oder vier Gigabyte (GB) RAM, was in aller Regel ausreichen­d sei. Beim Prozessor empfiehlt Spier, darauf zu achten, dass er mindestens vier Kerne hat.

Wichtig sei außerdem die Speicherka­pazität des Tablets. Mehr Speicher schadet nie, kostet aber fast immer einen deutlichen Aufpreis. Von Speicherka­pazitäten unter 16 GB rät Spier jedenfalls entschiede­n ab: „Dann muss man ständig Apps oder Fotos löschen, um das Gerät noch verwenden zu können.“Viele Tablets nehmen aber auch eine SDKarte auf, sodass sich der Speicher flexibel erweitern lässt.

Bei der Betriebssy­stem-Entscheidu­ng „Android oder iOS?“kann schon die Klärung der Frage helfen, was genau man mit dem Tablet machen möchte. Spier weist darauf hin, dass nicht alle Apps auch für beide Systeme verfügbar seien. Und egal, ob neu oder gebraucht: Der Experte rät davon ab, ein Gerät zu kaufen, das älter als drei Jahre ist, weil dessen Akku meist schon zu schwach sei. Philipp Schulte, dpa

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Fühlen sich beide auf dem Sofa zu Hause: Mensch und Tablet. Foto: Christin Klose, dpa

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