Endlich!
Nach dem 4:0 gegen Hoffenheim und dem Ende der fast einjährigen Sieglosserie herrscht bei Schalke Erleichterung. Hoffnung machen ein Teenager und der „Kolasinac-Effekt“
Gelsenkirchen Plötzlich ist ein 19 Jahre alter Kalifornier die königsblaue Symbolfigur des FC Schalke 04. Grinsend und eingepackt in eine dicke Jacke schnappte sich Matthew Hoppe den Spielball, mit dem er das fast ein Jahr lang währende SieglosTrauma des schwer angeschlagenen Bundesligisten fast im Alleingang beendet hatte. „Drei Tore, drei Punkte“, sagte der Matchwinner lachend in die Kamera – und ganz Schalke hofft auf mehr davon.
Die Einstellung des Negativrekordes von Tasmania Berlin (31 erfolglose Ligaspiele am Stück) wurde im letzten Versuch abgewendet. Von Schalke-Trainer Christian Gross gab es Lob für Hoppe sowie für den einstigen Problemfall Amine Harit, der alle drei Tore vorbereitete und den vierten Treffer (80.) beisteuerte. Aber auch Ralf Fährmann schloss der Schweizer in sein Sonderlob ein. „Wir mussten uns in der ersten Halbzeit auf einen überragenden Torhüter verlassen. Er war der Fels in unserer Verteidigung.“Dass auch der unter Trainer-Vorgänger Manuel Baum vorübergehend suspendierte Harit eine spielerische Auferstehung feierte, passte zum Schalker Glücksgefühl. „Harit hat gekämpft, ist viel gelaufen und hat ein hervorragendes Spiel gemacht“, sagte Gross.
Erstmals in dieser Saison spielte der gebeutelte Revierklub zu null und machte sich selbst Mut für den harten Abstiegskampf. Mit dem ersten Sieg seit fast einem Jahr soll der Glaube an die eigene Stärke zurückkehren. Inständig hofft Sportvorstand Jochen Schneider, dass der Sieg zum Wendepunkt nach einem total verkorksten Jahr 2020 wird: „Wir sind froh, das eine Spiel jetzt gewonnen zu haben, aber es geht weiter, das ist klar.“Mit nun sieben Punkten konnten die Königsblauen immerhin den letzten Tabellenplatz an Mainz 05 abgeben. Trotz der Hoppe-Gala bleibt Schneider bei der Suche nach weiteren Verstärkungen gefordert. „Daran ändert sich nichts“, sagte Gross. Womöglich gelingt Schneider noch ein ähnlicher Coup wie mit der Ausleihe von Sead Kolasinac. Dessen ehemaliger Arsenal-Kumpel Mesut Özil schrieb auf Twitter von einem „Kolasinac-Effekt“. Gross vertraute dem 27 Jahre alten Linksverteidiger bei dessen Bundesliga-Rückkehr gleich die Kapitänsbinde für den verletzten Omar Mascarell an und setzte damit ein Zeichen. „Er ist einfach ein Leader in der Kabine, auf und neben dem Platz und jemand, der die Mannschaft positiv beeinflusst“, bestätigte Hoppe. Kolasinac beeindruckte mit starken Zweikämpfen und mutigen Vorstößen – und riss alle mit.
Tore 1:0 Hoppe (42.), 2:0 Hoppe (57.), 3:0 Hoppe (63.), 4:0 Harit (80.) » JUDO World Masters Eurosport, 15 Uhr 1. Tag aus Doha (KAT)