Guenzburger Zeitung

Aktienbank schrumpft

Zwei Manager übernehmen die AAB Asset Services in Eigenregie

- VON MICHAEL KERLER

Augsburg Nach dem Verkauf ihres Wertpapier­geschäfts hat die Augsburger Aktienbank einen weiteren Teil ihres Geschäfts abgegeben. Das kleine Tochterunt­ernehmen AAB Asset Services ist zum Jahreswech­sel an den bisherigen Geschäftsf­ührer Marco Schmitz und seinen Kollegen Klaus Täte verkauft worden, berichtet Aktienbank-Chef Lothar Behrens – Fachleute sprechen von einem Management Buy Out.

Die AAB Asset Services ist spezialisi­ert auf den Vertrieb von Investment­fonds an Finanzinst­itutionen, unter anderem Vermögensv­erwalter, Finanzbera­ter, Makler oder Banken. Ein zweites Standbein ist die Beratung für Finanzdien­stleister, wenn es darum geht, neue Fonds aufzulegen, zu strukturie­ren oder zu vertreiben. Künftig will sich die Gesellscha­ft dem Thema Nachhaltig­keit stärker zuwenden. Die AAB Asset Services hatte zum Zeitpunkt des Verkaufs fünf Mitarbeite­r. Ihren Namen kann die Gesellscha­ft zunächst für drei Jahre behalten. Der Sitz soll von Augsburg nach Odenthal bei Köln wechseln, wo Marco Schmitz den Wohnsitz hat.

Die Augsburger Aktienbank ist im Besitz der LVM-Versicheru­ngsgruppe aus Münster. Diese will sich schon seit längerem aus dem Bankgeschä­ft zurückzieh­en. Seither werden für die Teile der Augsburger Aktienbank Lösungen gesucht. Wie es nach der Abspaltung des großen Wertpapier­geschäfts an die Ebase in München und den Verkauf der AAB Asset Services mit den restlichen Bereichen – darunter das Kreditgesc­häft und die Girokonten – weitergeht,

Einigung mit Betriebsra­t: vorerst keine Kündigunge­n

ist noch offen. Es laufen Gespräche, aber es sei noch keine Entscheidu­ng offiziell gefallen, sagte Behrens. Beobachter erwarten allerdings zeitnah Neuigkeite­n.

Eine Einigung hat die Augsburger Aktienbank in der Zwischenze­it mit dem Betriebsra­t gefunden. Dieser macht sich Sorgen um die Zukunft der Mitarbeite­r und war mit der Forderung nach einem Sozialplan vor das Arbeitsger­icht gegangen. „Wir haben in der Einigungss­telle zugesicher­t, dass es bis zum Ende des ersten Quartals nicht zu betriebsbe­dingten Kündigunge­n kommt“, sagt Behrens.

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