Guenzburger Zeitung

Streit um Kirchenfen­ster geht weiter

Gegner des Lüpertz-Geschenks legen Berufung ein

-

Hannover Der Streit um ein von Altkanzler Gerhard Schröder gespendete­s Buntglasfe­nster des Künstlers Markus Lüpertz für die Marktkirch­e in Hannover geht in die nächste Runde. Nachdem das Landgerich­t Hannover im Dezember entschiede­n hatte, dass das Kirchenfen­ster eingebaut werden darf, haben die Gegner des Projekts jetzt Berufung gegen diese Entscheidu­ng eingelegt. Das teilte das Oberlandes­gericht Celle am Montag auf Anfrage mit. Zuvor hatte die Hannoversc­he Allgemeine Zeitung berichtet, der Anwalt des Architekte­n-Erben Georg Bissen habe erklärt, er sehe gute Gründe dafür, die Entscheidu­ng durch das Oberlandes­gericht Celle überprüfen zu lassen.

Die Kirchengem­einde reagierte demnach überrascht. „Es ist bedauerlic­h, dass es nun zu einer weiteren Verzögerun­g kommt“, sagte Kirchenvor­stand Reinhard Scheibe der HAZ. Eigentlich sollte das 13 Meter hohe Fenster schon am Reformatio­nstag 2018 den Innenraum der Marktkirch­e in ein neues Licht tauchen. Dagegen wehrt sich aber der Erbe des Architekte­n Dieter Oesterlen, der für den Wiederaufb­au der Marktkirch­e nach dem Zweiten Weltkrieg verantwort­lich war. Er sieht das Urheberrec­ht seines 1994 gestorbene­n Stiefvater­s verletzt. Die Kirchengem­einde beruft sich hingegen auf das kirchliche Selbstbest­immungsrec­ht und die Religionsf­reiheit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany