„Frage Nummer drei war der Hammer!“
Hier die Namen der drei gesuchten Maler und die Namen der drei Gewinner
Augsburg Dafür, dass unser alljährliches Feuilleton-Weihnachtspreisrätsel nicht nach einem besonders schlichten Muster gestrickt ist – etwa in Art der Frage, wie die amtierende Bundeskanzlerin Deutschlands heißt –, dafür ist die Zahl von 347 Teilnehmern mit 347 Lösungen (beziehungsweise Lösungsvorschlägen) geradezu stattlich.
Insbesondere, weil diesmal auch ein Künstler zu eruieren war, der zwar erstklassig malte, aber dennoch nicht im Zentrum der europäischen Kunstgeschichtsbetrachtung steht. In dieser Hinsicht schrieben uns Teilnehmer etwa: „Frage Nummer drei war der Hammer!“Oder: „da war Fleiß nötig“. Oder: „hatte ich schon ein paar Anläufe gebraucht“.
Gleichwohl: Rund 95 Prozent aller Einsendungen haben letztlich auch diesen Künstler richtig vermerkt – nachdem er häufig (und eingestandenermaßen) mithilfe von Google gefunden worden war – was ja nicht verboten blieb. Viele der Teilnehmer bedankten sich im Übrigen explizit dafür, dass sie einen neuen Künstler kennengelernt haben und ihren Horizont weiten konnten, indem sie sich bei dieser Gelegenheit auch das schmale Oeuvre dieses Künstlers am Bildschirm anschauten.
Dieser Maler wurde 1469 mutmaßlich in Reval, dem heutigen Talinn in Estland geboren. Er lernte im flandrischen Brügge bei dem aus Seligenstadt stammenden Hans Memling und porträtierte mit feinstem Pinselstrich etliche europäische Herrscher, bevor er 1525/1526 in Talinn starb. Der Name: Michel Sittow. Seine „Geburt Christi“gehört heute dem Kunsthistorischen Museum in Wien, eine allererste Adresse.
So viel zur dritten Frage des Weihnachtsrätsels. Die beiden anderen gesuchten Maler aber waren:
● Antonio da Correggio (1489– 1534), auf dessen „Heilige Nacht“(Dresdner Gemäldegalerie) einst nicht nur der sächsische Kurfürst und Polenkönig August III. scharf war, sondern auch der Alte Fritz, also Friedrich der Große, der sich eine Kopie davon für Berlin fertigen ließ.
● Paolo Veronese (Paolo Caliari) (1528–1588), von dem ein Drei-König-Motiv nicht nur in London hängt, sondern auch in der Kirche Santa Corona in Vicenza, in dieser Stadt des berühmten und einflussreichen Architekten Andrea Palladio. Jenes riesige Bild von ihm, das gegenüber der „Mona Lisa“im Louvre hängt und auch Tizian und Tintoretto (und Palladio) im Porträt festhält, ist „Die Hochzeit zu Kana“, 6,70 Meter hoch und 9,90 Meter breit. Eigentlich nicht zu übersehen.
Und damit kommen wir zu den drei Gewinnern unseres Preisrätsels. Es sind:
Gunnar Gemoll aus Sonthofen Anton Wolf aus Neusäß Viktoria Merz aus Sonthofen
Während sich die Erstgenannten Bildbände von unter anderem Vincent van Gogh und Salvador Dalí gewünscht haben, schrieb uns Viktoria Merz: Statt Bildband möchte ich den Betrag für die Kartei der Not zur Verfügung stellen. So einen Fall hatten wir noch nicht. Wir danken sehr herzlich!