Direkt und bildgewaltig
Schriftsteller Ludwig Fels gestorben
Wien Der Schriftsteller und Lyriker Ludwig Fels ist tot. Er starb am Montag mit 74 Jahren in seiner Wahlheimat Wien, wie sein Verlag Jung und Jung mitteilte. Der in Treuchtlingen in Mittelfranken geborene Fels schrieb neben Romanen und Lyrik auch Theaterstücke und Hörspiele. Er war für seinen bildgewaltigen Stil und seine große Unmittelbarkeit bekannt. Oft polarisierten seine Werke deswegen auch. Sein jüngstes Werk „Mondbeben“, veröffentlicht 2020, stand auf der Longlist für den österreichischen Buchpreis.
Nach einer abgebrochenen Malerlehre jobbte Fels als Hilfsarbeiter, bis er zum Schreiben fand. Seine Erfahrungen im Prekariat und die Wut gegen Ausbeutung blieben große Themen seiner Werke. 1973 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband „Anläufe“. 1975 kam der erste Roman „Die Sünden der Armut“auf den Markt. Der Roman „Ein Unding der Liebe“(1981) wurde vom ZDF verfilmt. Fels Charaktere leben häufig am Rande der Gesellschaft, die Liebe scheint oft als trügerischer Rettungsanker auf. Zuletzt war seine Sprache etwas milder geworden und auch feinere Emotionen waren zu lesen.