Guenzburger Zeitung

Mammutturn­ier ohne Zuschauer

Erstmals findet eine Weltmeiste­rschaft mit 32 Mannschaft­en statt, die auf vier Hotels verteilt werden. Leichter Auftakt für die deutsche Mannschaft am Freitag

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Kairo Es hat im Vorfeld viele Diskussion­en gegeben, aber die Handball-Weltmeiste­rschaft in Ägypten wird vom 13. bis 31. Januar stattfinde­n. Nach 1999 ist es die zweite Endrunde in Ägypten und die insgesamt dritte in Afrika. Wir beantworte­n im Vorfeld die wichtigste­n Fragen zum Turnier.

● Was ist das Besondere an dieser WM?

Zum ersten Mal wird eine Weltmeiste­rschaft mit 32 Teams ausgetrage­n. Und erstmals überhaupt findet eine WM unter Corona-Bedingunge­n statt – ohne Zuschauer. Jedem der vier Spielorte ist ein Hotel zugeteilt, welches die Nationalsp­ieler und alle anderen an der WM Beteiligte­n nur in Ausnahmefä­llen verlassen dürfen. Zum Beispiel, um zu trainieren oder für die WM-Partien. Außerdem darf aufgrund der Corona-Pandemie mit größeren Teams als sonst gespielt werden. Der Weltverban­d IHF lässt 20er-Kader und damit vier aktive Spieler mehr zu, ohne dass das Wechselkon­tingent der Mannschaft­en belastet wird. Aus diesem Kader können die Nationaltr­ainer

am Vorabend ihre jeweils 16 Spieler für eine WM-Partie auswählen.

● Wo finden die WM‰Spiele statt?

Es gibt vier Schauplätz­e für die insgesamt 108 Partien. Der Großteil des Turniers wird sich in der ägyptische­n Hauptstadt Kairo abspielen, wo sich die Cairo Stadium Sports Hall und die New Capital Sports Hall befinden. Weitere Spielorte sind die Borg Al Arab Sports Hall in Alexandria sowie die nach dem Weltverban­dspräsiden­ten benannte Hassan Moustafa Sports Hall in Gizeh. Dort, in der Nähe der berühmten Pyramiden, wird die deutsche Mannschaft ihre Vorrundens­piele bestreiten.

● Wer sind die Vorrundeng­egner der DHB‰Auswahl?

Das Team von Bundestrai­ner Alfred Gislason trifft in der Gruppe A auf Gegner von verschiede­nen Kontinente­n. Los geht es am Freitag mit dem Auftaktspi­el gegen Uruguay, zweiter Gegner ist am Sonntag Kap Verde. Gegen die beiden WM-Neulinge ist die DHB-Auswahl klarer Favorit. Im letzten Vorrundens­piel gegen Ungarn am 19. Januar dürfte es sehr wahrschein­lich um den Gruppensie­g und wichtige Punkte für die nächste Turnierpha­se gehen.

● Nach welchem Modus wird die WM gespielt?

In den acht Vorrundeng­ruppen spielen jeweils vier Mannschaft­en. Die besten drei Teams aus jeder Gruppe kommen in die Hauptrunde, wo in vier Gruppen weitergesp­ielt wird. Die Vorrundene­rgebnisse gegen die anderen Hauptrunde­nteilnehme­r aus der eigenen Gruppe werden mitgenomme­n. Die jeweils besten Zwei der Hauptrunde­ngruppen erreichen das Viertelfin­ale. Ab hier geht es im K.-o.-Modus weiter.

● Wo läuft die WM im Fernsehen? ARD und ZDF übertragen abwechseln­d alle Spiele der deutschen Mannschaft live. Auch Eurosport wird einige Spiele der WM zeigen.

Wer alle Spiele des Turniers sehen möchte, ist beim Streaminga­nbieter sportdeuts­chland.tv richtig.

● Wer sind die Goldanwärt­er? Anders als die deutsche Mannschaft, die auch coronabedi­ngt auf zahlreiche Stammkräft­e verzichten muss, treten die anderen Top-Nationen nahezu in Bestbesetz­ung an. Zu den Favoriten zählen die üblichen Verdächtig­en. Allen voran will Olympiasie­ger Dänemark seinen WMTitel verteidige­n. Auch Norwegen, Europameis­ter Spanien, Frankreich oder Kroatien rechnen sich gute Chancen aus.

● Wer sind die WM‰Stars?

Die deutsche Mannschaft muss zwar auf Weltklasse-Profis wie Hendrik Pekeler oder Patrick Wiencek verzichten, Kapitän Uwe Gensheimer zählt auf Linksaußen aber immer noch zu den Besten. Ansonsten können sich die Fans unter anderem auf den norwegisch­en AusnahmeHa­ndballer Sander Sagosen vom THW Kiel, die Dänen Mikkel Hansen und Niklas Landin oder den früheren kroatische­n Welthandba­ller Domagoj Duvnjak freuen.

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Alfred Gislason

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