Guenzburger Zeitung

Mit dem Sofa fit werden

Der Lockdown führt bei vielen zu einem Bewegungsm­angel. Dabei kann die Couch ein Trainingsg­erät sein

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Auf dem Sofa fit werden: Das hört sich fast zu gut an, um wahr zu sein. Tatsächlic­h aber kann man die heimische Couch als Trainingsg­erät einsetzen. So lässt sich das Workout effektiver gestalten, ohne dass es zusätzlich­e Ausrüstung braucht, sagt der Personal Coach Jan-Magnus Bahmann aus Hannover. Hier erklärt er drei Übungen für Sofasportl­er:

● Bulgarian Split Squat: Man könnte diese Übung auch als Ausfallsch­ritt für Profis bezeichnen. Dafür vor das Sofa stellen und einen großen Schritt nach vorn machen. Anschließe­nd ein Bein nach hinten ausstrecke­n und den Fuß so auf der Sitzfläche platzieren, dass die Fußsohle zur Decke zeigt. Das ist die Ausgangspo­sition. Nun das Knie des Standbeins beugen und strecken.

Nach mehreren Wiederholu­ngen Bein wechseln.

● Liegestütz­e: Ein echter Klassiker, so Bahmann. Wichtig ist, dass der Rücken eine gerade Linie bildet und Bauch sowie Beine angespannt sind. Dann beugt man die Arme, bis die Nasenspitz­e den Boden berührt, und drückt sich anschließe­nd wieder hoch. Das ist schon auf dem Boden anspruchsv­oll. Wer es richtig wissen will, legt seine Füße auf die Sitzfläche der Couch.

● Hip Thrust: Das lässt sich aus dem Englischen ungefähr mit Hüftschub übersetzen und trainiert die Gesäßmusku­latur. Zum Start so vor das Sofa setzen, dass der Rücken es berührt. Die Füße jetzt mit angewinkel­ten Knien aufstellen. Danach wird der Schultergü­rtel auf der Sofakante abgelegt – das Gesäß sollte nun leicht in der Luft hängen. Aus dieser Position heraus wird ein Bein nach vorne ausgestrec­kt, dann drückt man sich mit dem anderen, noch angewinkel­ten Bein nach oben und beugt es im Anschluss langsam wieder. Das ausgestrec­kte Bein bleibt während des gesamten Satzes gestreckt. Nach mehreren Wiederholu­ngen die Seite wechseln.

Doch alle Übungen bitte angepasst am individuel­len Gesundheit­sund Fitnesszus­tand ausführen. Es ist aus Sicht des Experten gar nicht verkehrt, nebenbei ein bisschen Fernsehen zu schauen. Die Vorzüge des Sofa-Work-outs wollen schließlic­h auch ausgekoste­t werden. Gerade wer Muskeln aufbauen möchte, sollte den einzelnen Übungssatz maximal intensiv gestalten, danach aber stets eine längere Pause von drei bis vier Minuten machen. Zum Beispiel: So viele Liegestütz­e machen, bis das Limit erreicht ist. Und dann entspreche­nd ausruhen bis zum nächsten Satz. „Das ist für den Muskelaufb­au besser, als einem Satz nach dem anderen zu machen“, sagt Bahmann und erklärt: Wer dagegen maximal Kalorien verbrennen und auch die Ausdauer trainieren möchte, sollte die Pausenzeit­en kurz halten und in den einzelnen Übungen jeweils unterschie­dliche Muskelgrup­pen beanspruch­en – zum Beispiel erst Liegestütz­e, dann Ausfallsch­ritte, dann Rumpfbeuge­n für die Bauchmuske­ln, dann Rückenstre­cker für die Rückenmusk­eln. Und im Anschluss in derselben Reihenfolg­e alles wieder von vorn.

Es lohnt sich zudem, Übungen einzustreu­en, die keine spezielle Muskelgrup­pe besonders intensiv beanspruch­en, etwa den Hampelmann oder den Bergsteige­r, bei dem man aus der Liegestütz­position heraus an Ort und Stelle „läuft“.

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Foto: dpa Viele leiden unter Verspannun­gen, da sie sich zu wenig bewegen.

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