Guenzburger Zeitung

Röttgen kritisiert Schulpolit­ik

„Wir müssen Bildung zu einem nationalen Thema machen“

-

Augsburg Die Pandemie hat das deutsche Bildungssy­stem erstaunlic­h unvorberei­tet getroffen. Mit dem digitalen Unterricht hakte es, manche Schulen hatten nicht einmal eine taugliche Internetve­rbindung. Einen Grund für die Schwierigk­eiten sehen Kritiker im Kompetenzg­erangel zwischen Bund und Ländern. Aus Sicht von Norbert Röttgen, der am Samstag CDU-Chef werden will, steckt der Bildungsfö­deralismus in einer tiefen Krise.

„Die Pandemie hat unseren Rückstand in der Digitalisi­erung überdeutli­ch gezeigt. Dass die Kanzlerin mit den Schulminis­tern der Länder darüber reden muss, dass auch mit Bundesgeld Tablets angeschaff­t werden, ist doch hanebüchen“, sagte er unserer Redaktion. Für Röttgen gibt es nur einen Ausweg: „Wir müssen Bildung und Schulen zu einem nationalen Thema von überragend­er Bedeutung machen, egal wer am Ende Kanzler wird. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes.“

Bayerns Kultusmini­ster Michael Piazolo hält dagegen: „Man kann da immer nachsteuer­n, aber gerade in Bayern sind wir in den letzten Jahrzehnte­n sehr gut gefahren mit einem föderalen System gerade in der Schul- und Bildungspo­litik“, konterte der Freie-Wähler-Politiker. Mehr zur Debatte lesen Sie auf Bay‰ ern. In der Politik finden Sie das Interview mit Norbert Röttgen. (msti)

Newspapers in German

Newspapers from Germany