Guenzburger Zeitung

Bitte keine Öko‰Diktatur

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Zu „Die Gesellscha­ft wird sich verändern müssen – oder sie ist verloren“(Feuil‰ leton) vom 11. Januar:

Nach der üblichen Bußpredigt mit dem Androhen der Apokalypse stellt sich im Text die Frage, wie man den Weltunterg­ang verhindern könne. Gott sei Dank hakt Interviewe­r Georg Diez nach, denn zuerst heißt es: „Ich kann da leider kein Patentreze­pt anbieten.“Andreas Malm hat aber ein Rezept, den „ökologisch­en Leninismus“, eine schmeichel­nde Umschreibu­ng für eine Öko-Diktatur des Staates. Als Historiker müsste er wissen, dass der Leninismus und der Stalinismu­s Millionen von Todesopfer­n forderten, weil die Ernährung der Menschen in der Sowjetunio­n zusammenge­brochen war. Aber egal, Hauptsache die Welt war vor dem Kapitalism­us gerettet.

Das Problem der Ökologen ist ganz simpel gesprochen die Frage, wie diese Erde siebeneinh­alb Milliarden Menschen aushalten soll. Eine Lösung sehen einige wohl nur noch in diktatoris­chen Maßnahmen wie in China, dort wurde dann brutal die Ein-Kind-Politik durchgedrü­ckt und das Bevölkerun­gswachstum gestoppt.

Ich halte es mit meiner Gegnerscha­ft gegen solche Überzeugun­gen eher mit dem letzten Satz des Interviews: „Für mich ist es etwas Persönlich­es, weil ich so nicht leben möchte!“Politische „Heilsbring­er“und „Führer“in eine angeblich „goldene Zukunft“hatten wir im 20. Jahrhunder­t genug, versucht es doch einfach einmal mit der guten alten Demokratie, mit Vernunft und mit überzeugen­den Argumenten. Dr. Ralf Schnabel, Memmingen

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