Guenzburger Zeitung

Augsburg schießt sich in Form

Panther gewinnen nach einem überragend­en zweiten Drittel mit 6:5 beim Titelfavor­iten EHC München. Ein Neuzugang aus Memmingen glänzt als Passgeber

- VON MILAN SAKO

München Augsburg kommt allmählich in Schwung: Ein grandioses zweites Drittel mit fünf Treffern bescherte den Panthern einen verdienten Erfolg gegen einen der Meistersch­aftsfavori­ten der Deutschen Eishockey-Liga. Im siebten Match der verkürzten Hauptrunde feierte der AEV mit 6:5 (1:2, 5:1, 0:2) gegen den EHC Red Bull München seinen zweiten Saisonerfo­lg. Das erste Duell ebenfalls im heimischen Olympia-Eisstadion zum Saisonauft­akt hatten die Oberbayern noch mit 3:2 für sich entschiede­n.

Schon oft lief die Mannschaft von AEV-Trainer Tray Tuomie bisher von Beginn an einem Rückstand hinterher, doch in München klappte es bereits nach fünf Minuten. Einen harmlosen Schlenzer von Augsburgs Verteidige­r Wade Bergman ließ EHC-Keeper Daniel Fießinger weit nach vorne prallen und diese Vorlage nutzte Adam Payerl zum 1:0. Doch EHC-Coach Don Jackson, der sein 900. DEL-Match an der Bande erlebte, musste nicht lange auf den Ausgleich warten. In der 9. Minute glich Ex-Nationalst­ürmer Philip Gogulla aus. Beim 2:1 von Maximilian Daubner leisteten sich die Hauptschie­dsrichter Lukas Kohlmüller und Lasse Kopitz eine Fehlentsch­eidung. Regel 96 besagt, dass ein Schlittsch­uh-Tor nicht gegeben werden darf, wenn eine „erkennbare Kickbewegu­ng“vorliegt. Nichts anderes zeigte die Zeitlupe bei Sport1. Mit seinem starken rechten Fuß traf Daubner. Eine nicht nachvollzi­ehbare Schiri-Entscheidu­ng brachte dem Favoriten die erste Führung. Doch es kam noch viel wilder im zweiten Abschnitt.

Die Panther haderten nicht, sondern legten nach der ersten Pause mit fünf Treffern das beste Drittel der bisherigen Spielzeit aufs Eis. Die ersten drei Tore fielen innerhalb von 98 Sekunden. Dennis Miller, der für den verletzten Kanadier Spencer Abbott in den Kader gerückt war, glich zum 2:2 aus. Drew LeBlanc und Neuzugang Daniel Kristo mit seinem DEL-Premierent­reffer im zweiten Einsatz stellten auf 4:2. Wieder Spielmache­r LeBlanc und Thomas J. Trevelyan erhöhten nach einem zwischenze­itliche Tor des Münchners Trevor Parkes auf 6:3. Überragend­e Übersicht zeigte der 21 Jahre junge AEV-Stürmer Samir Kharbutli. Der vom Drittligis­ten Memmingen gewechselt­e Außen bereitete vier der fünf Treffer in Abschnitt zwei vor. EHCCoach Jackson, der mit acht Deutschen Meistersch­aften (drei Mal mit München, fünf Mal mit Berlin) erfolgreic­hste DEL-Trainer, hatte genug von seinem unsicheren Schlussman­n Fießinger gesehen und wechselte zum letzten Abschnitt Daniel Allavena ein. Der Weckruf kam bei der Mannschaft an. In Überzahl verkürzte Redmond auf 4:6. Augsburg stand nun unter Druck, oft genug hatte man in den vergangene­n beiden Jahren scheinbar sichere Führungen gerade gegen München noch verschenkt. Doch die Panther retteten mit einem erneut starken Torhüter Markus Keller den ersten Hauptrunde­nsieg in München seit 2015 über die Zeit. Der Anschlusst­reffer zum 5:6 von Boyle fiel eine halbe Sekunde vor Schluss und damit zu spät. Der AEV scheint bereit für das Duell am Freitag (20.30 Uhr) gegen Ingolstadt. Augsburger Panther Keller – Tölzer, Lamb; Rogl, Sezemsky; Valentine, Berg‰ man – Sternheime­r, Clarke, Payerl; Trevely‰ an, Stieler, Miller; Hafenricht­er, LeBlanc, Kristo; Maximilian Eisenmenge­r, Lamba‰ cher, Kharboutli

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Foto: Peter Schatz Ausreichen­d Grund zum Jubeln: Mit dem Torschütze­n Drew LeBlanc (rechts) freuen sich (von links) die Augsburger Daniel Kristo, Scott Valentine und Wade Bergman.

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