Guenzburger Zeitung

Geht auch ’ne Nummer kleiner

„Heimwerker-König“kauft Vier-Quadratmet­er-Haus

- VON ANDREAS FREI

Es ist ein klitzeklei­nwenig so, als hätte sich Formel-1-Star Lewis Hamilton ein Kettcar gekauft. Oder der Karstadt-Chef einen Kiosk. Fynn Kliemann jedenfalls rühmt sich damit, „Heimwerker-King“zu sein. Das sagt unsereiner zwar auch von sich, weil er schon mal einen Nagel halbwegs gerade in die Wand gezimmert hat. Aber mehr als eine halbe Million Abonnenten auf Youtube haben dann halt doch eine andere öffentlich­e Durchschla­gskraft als die eigene lobende Ehefrau.

Fynn Kliemann, 32, heimwerkel­t also im großen Stil. „Mauer bauen“, „Teich bauen“, Garagen-Abriss“heißen seine Videos. Dafür braucht man viel Platz. Umso kurioser ist nun, dass Kliemann ein Mini-Haus in Bremens Altstadt erworben hat. Und wenn wir „Mini“schreiben, dann meinen wir „Mini“: vier Quadratmet­er Wohnfläche, sieben Quadratmet­er Grundstück, angeblich deutscher Mini-Rekord. Ein Makler hatte es für den ziemlich unverschäm­ten Preis von 77 777 Euro angeboten – der Einzigarti­gkeit wegen, der begehrten Lage wegen, ach ja, und wegen des Blattgolds in den Küchenflie­sen und der schönen Historie. So diente das Flachdach schon als Wohnstätte für japanische Seidenhühn­er. „Das wird richtiges Ingenieurs­tum, da überhaupt ein Bett reinzubrin­gen“, sagt Kliemann.

Ob er wirklich 77777 Euro gezahlt hat, ist nicht bekannt. Selbst wenn: Der Umzug dürfte günstig werden, die Einzugspar­ty auch, und zum Streichen reicht ein Pinselchen aus dem Wasserfarb­kasten. Vielleicht geht sogar ein Kettcar rein. Zur Not wird ein Kiosk daraus.

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Foto: Sina Schuldt, dpa Das Mini‰Haus in Bremen ist ein früherer Anbau.

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