Guenzburger Zeitung

Klappe halten in Bus und Bahn

Die Ferieninse­l Mallorca verschärft ihre Corona-Regeln

- VON RALPH SCHULZE

Palma In Mallorcas Bussen und Bahnen, in denen sich die einheimisc­hen Fahrgäste gerne viel und lautstark unterhalte­n, ist es an diesem Mittwoch still geworden. Denn die Inselregie­rung hat den Fahrgästen im öffentlich­en Nahverkehr Schweigen empfohlen. Auf diese Weise soll die Ansteckung­sgefahr durch virusbehaf­tete Aerosole, also in der Luft schwebende Minitröpfc­hen, vermieden werden. „Klappe halten“titelte die Lokalpress­e.

Hintergrun­d der ungewöhnli­chen Maßnahme ist die hohe Zahl der Corona-Infektione­n

auf der Urlaubsins­el. Die 7-Tage-Inzidenz kletterte auf deutlich über 300. Mallorca gilt damit als „rote Zone“, in der ein extrem großes Infektions­risiko besteht. „Wir haben noch schwierige Wochen vor uns“, sagte Gesundheit­sministeri­n Patricia Gómez.

Zudem wurde im Nahverkehr die Passagierz­ahl beschränkt. So dürfen zum Beispiel in Bussen künftig nur noch Sitzplätze besetzt werden, Stehen ist strengsten­s untersagt. Besonders zu Stoßzeiten drängelten sich in der Vergangenh­eit so viele Menschen zusammen, dass kein Sicherheit­sabstand mehr gewährleis­tet war. Schon länger gilt im Nahverkehr, beim Einkaufen und auf der Straße eine Maskenpfli­cht.

Die wohl härteste Maßnahme traf wohl die Gastronomi­e: Cafés, Kneipen und Restaurant­s, die bisher noch ihre Außenterra­ssen bewirtscha­ften durften, müssen nun ganz schließen. Begründung der Behörden: Auch hier bestehe ein erhöhtes Corona-Risiko, weil beim Bier, Wein oder Speisen die Maske fällt. Ausgenomme­n sind nur Hotels, sodass die Urlauber, die sich in diesem Corona-Winter doch nach Mallorca trauen, wenigstens in ihrer Herberge verpflegt werden können.

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