Kleinkind starb nach Schlägen
Prozess: Freund der Mutter soll Buben, 3, getötet haben
Augsburg Es ist Oktober 2019. Rettungskräfte eilen zu einer Wohnung in Dillingen. Dort finden sie einen verletzten Dreijährigen, sie kämpfen um sein Leben – vergeblich. Einige Stunden später stirbt der Bub im Augsburger Kinderklinikum.
Gegen den damaligen Freund der Mutter begann am Donnerstag der Prozess vor dem Augsburger Landgericht. Der damals 23-Jährige war laut Staatsanwaltschaft allein mit dem Jungen und seiner kleinen Schwester in der Wohnung und soll Schuld am Tod des Kindes haben. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat der Mann mindestens zwei Mal dem Dreijährigen mit der Faust in die Magengegend geschlagen, zudem habe er den Buben gepackt, hochgehoben und übermäßig geschüttelt. Totschlag in Tateinheit mit Misshandlung von Schutzbefohlenen lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft gegen den heute 24-Jährigen.
Der wiederum schwieg sich am ersten Verhandlungstag über jenen Nachmittag im Oktober 2019 komplett aus. Der Angeklagte mache zum momentanen Zeitpunkt keine Angaben, erklärten seine Rechtsanwälte Felix Dimpfl und Johannes Römer dem Gericht. Nach nur 20 Minuten wurde der erste Prozesstag damit unterbrochen. Insgesamt hat das Landgericht 15 Verhandlungstage anberaumt.