Guenzburger Zeitung

Die Retter des Münsters

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Der höchste Kirchturm der Welt muss ständig saniert werden. Dafür gibt es die Ulmer Münsterbau­hütte. Welche fasziniere­nden Methoden und Bräuche die Spezialist­en dort pflegen, erzählt Veronika Lintner auf der

● Dauerbaust­elle mit Unterbre‰ chung Die Ulmer Münsterbau­hütte wird für den Bau der Kirche 1377 ge‰ gründet, bis 1543 betrieben und mit dem Weiterbau 1844 wiedereröf­fnet. Seit das Münster vollendet ist, küm‰ mert sich die Bauhüttenm­annschaft um die Instandhal­tung.

● Die Krönung Als die Münsterbau‰ hütte eine letzte Kreuzblume auf den Hauptturm setzt, am 31. Mai 1890, bringt dieser Stein den Rekord. Das Münster ist vollendet, es ist das höchste Gotteshaus der Welt. 161 Meter und damit zehn Meter höher als zunächst geplant. Seither wird immer wieder vermutet, dass die Ulmer diese Ände‰ rung vorgenomme­n haben, um den Kölner Dom (157 Meter) zu übertrump‰ fen. Von Ulmer Seite wird das jedoch immer abgestritt­en. Und tatsächlic­h: Nach dem ursprüngli­chen Bauplan sollte das Münster sogar noch 20 Meter höher gebaut werden.

● Auszeichnu­ng Am 17. Dezember 2020 nimmt die UN‰Kulturorga­nisa‰ tion Unesco das Bauhüttenw­esen in die Liste des „immateriel­len Kultur‰ erbes“auf. Damit würdigt sie den „internatio­nalen Modellchar­akter der Bauhütten, die als fest eingericht­ete Werkstätte­n seit Jahrhunder­ten für den Erhalt von Großbauten sorgen“.

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