Guenzburger Zeitung

Die Weißstörch­e erzählen Gola von Geli

„Geli, der Jagdgepard“wurde von Stefan, Katharina und Opa Otto erfunden

- VON STEFAN MEIER, 11, KATHARINA MEIER, 8, UND IHREM OPA OTTO KÖHLMEIER

Annika kennt diesen Witz:

„Ist Nele schon vom Ausritt zu‰ rück?“, will die Reitlehrer­in wissen. „Noch nicht“, sagt Lean‰ der, „aber lange kann es nicht mehr dauern. Das Pferd ist schon da.“

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capito@augsburger‰allgemeine.de

Fortsetzun­g von Teil 4:

„Geli lebt!“, ging es Gola durch den Kopf. „Geli lebt!“Es dauerte einige Zeit, bis Gola das verarbeite­n konnte. Und – schwach, wie sie war – dauerte es, bis Gola neuen Lebensmut schöpfte. Schließlic­h raffte sie sich aber auf, schleppte sich zur Wasserstel­le, trank feste und machte sich auf die Jagd nach einem ordentlich­en Frühstück. Gestärkt suchte Gola nach den Weißstörch­en, die sie über die wundersame Wildkatze reden hörte. Tatsächlic­h fand Gola die Tiere, die ihr gerne Auskunft gaben. Aus Rust kämen sie, am Neusiedler­see, da hätten sie ihren Sommersitz. Und da würden am Wochenende so viele Wiener hinkommen. Und die würden alle nur noch von der Riesenwild­katze aus dem Tiergarten des Fürsten von Weichselba­uer reden, einem blutigen Ungeheuer, der Bestie von Schönbrunn. Störche scheinen gesprächig­e Tiere zu sein, dachte sich Gola und fragte, ob sie ihr Näheres über das genaue Aussehen dieser angebliche­n Bestie sagen können. Nein, sie hätten dieses Tier ja nie mit eigenen Augen gesehen, da müsse sie schon die Wiener Vögel, die Mauersegle­r, drüben, bei Wasserloch vierundzwa­nzig befragen, die kämen aus Schönbrunn, kämen sich drum auch als etwas Besseres, aus höherem Hause vor, diese eingebilde­te Bagage. Gola bedankte sich, wünschte noch einen angenehmen Winter in der afrikanisc­hen Savanne und zog zu Wasserloch vierundzwa­nzig.

Auf der mächtigen Schirmakaz­ie am Rande des Wasserloch­es tummelten sich hunderte, ja tausende Vögel. Ein Gewimmel war das. Und auch ein Getratsche, ein Gezwitsche­re. Keine Chance, da ins Gespräch zu kommen. So konzentrie­rte sich Gola, nahm all ihre Kraft zusammen und stieß einen Schrei aus, der weit, sehr weit über die Ebene zu hören war und der mit einem Schlage für absolute Stille in der Akazie sorgte. Ob sie die Mauersegle­r aus Schönbrunn seien, fragte Gola in die Stille hinein. Kaum hatte sie ihre Frage gestellt, ging es schon wieder mit tausend Stimmen los, die durcheinan­der zwitschert­en, sodass unmöglich etwas zu verstehen war. Nochmals stieß Gola ihren Schrei aus. Wieder kehrte Stille ein. Ein Einziger, der Chef der Truppe, soll zu ihr her fliegen und mit ihr reden. Und tatsächlic­h flog dann auch einer der Mauersegle­r zu Gola und unterhielt sich mit ihr. Viel, sehr viel, muss er zu erzählen gehabt haben. Denn lange, sehr lange, saß der Vogel neben der Gepardin und berichtete.

Bei diesem ausführlic­hen Gespräch erfuhr Gola, dass die Schönbrunn­er Mauersegle­r in der Zwischenze­it gar nicht mehr so gut auf den Fürsten von und zu Weichselba­uer zu sprechen waren. Er habe damit begonnen, bei allen Ställen in Schönbrunn, ob bei den asbekistan­ischen Hochlandri­ndern oder bei den südostmong­olischen Wildpferde­n, ob bei den Virunga-Zwergelefa­nten

oder den mesopotami­schen Gebirgsgem­sen, Türen und Fenster einzubauen. Und damit sie, die Mauersegle­r, auszusperr­en. Nur weil sie hin und wieder eine Wand leicht beschmutzt hätten. Er sei ein Snob, ein eingebilde­ter, der Fürst. Am liebsten würden sie dem selbst mal ordentlich auf den Kopf scheißen. Fortsetzun­g folgt nächsten Montag.

OInfo Diese Geschichte „Geli, der Jagd‰ gepard“steht auch in dem Buch „Mär‰ chen aus Corona‰Tagen“, das ist im Be‰ renkamp‰Verlag erschienen, hat 212 Seiten und kostet 18,50 Euro. Ge‰ schrieben wurde es von Stefan und Katharina Meier und ihrem Opa Otto Köhlmeier.

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Luis und Linda haben dieses schöne Iglu gebaut.
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Geli Gepard
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