Guenzburger Zeitung

Das Glück ist zurück

Die Münchner sind dank eines 2:1-Siegs gegen Freiburg die Gewinner des Spieltags. Eine Szene kurz vor Schluss könnte noch für den weiteren Saisonverl­auf wichtig sein

- VON TILMANN MEHL Wolverhamp­ton – West Bromwich Albion West Ham United – FC Burnley Leeds United – Brighton FC Fulham – FC Chelsea Leicester City – FC Southampto­n Aston Villa – FC Everton Sheffield United – Tottenham Hotspur FC Liverpool – Manchester Unite

München Möglicherw­eise werden die Bayern in einigen Monaten auf jene Szene in der Nachspielz­eit an einem kalten Januarnach­mittag zurückblic­ken und sie als Wegbereite­r zu einem weiteren Titel bezeichnen. Immerhin war der Lattenschu­ss von Nils Petersen ja dazu angetan, einen Schlussstr­ich unter die sich anbahnende Münchner Krise zu ziehen. Bevor der Rekordmeis­ter den 2:1Sieg gegen den SC Freiburg feiern konnte, hatte er mit Niederlage­n gegen Mönchengla­dbach und im Pokal in Kiel der Liga Anlass zur Hoffnung gegeben, dass in dieser Saison der Dauersiege­r möglicherw­eise von der Spitze zu verdrängen sein könnte.

Wäre nun auch noch der Schuss Petersens, statt ins Feld zurückzupr­allen, hinter die Linie gehüpft, hätten die Bayern neben einigen Selbstzwei­feln nur einen ZweiPunkte-Vorsprung in das die Hinrunde abschließe­nde Spiel am Mittwoch in Augsburg genommen.

So aber dürften die Münchner gestärkt aus dem 16. Spieltag hervorgehe­n. Schließlic­h haben sie nicht nur ihre Partie dank Treffern von Robert Lewandowsk­i (7.) und Thomas Müller (74.) gewonnen, sondern profitiere­n auch noch von den Punktverlu­sten der Konkurrenz aus Dortmund, Leverkusen und Leipzig. Zudem gibt es erste Anzeichen, dass Trainer Hansi Flick die virulenten Abwehrprob­leme seines Teams in den Griff bekommt.

So hatten die Freiburger zwar durch Petersen in der Schlusspha­se die Möglichkei­t, einen Zähler aus München zu entführen, recht viel mehr als jenen Schuss und den zwischenze­itigen Ausgleich des TopJokers (62.) ließ die Defensive aber nicht zu.

Über weite Strecken der Partie

sich die Bayern konzentrie­rt und kompromiss­los wie schon lange nicht mehr. Bereits nach sieben Minuten vollendete Robert Lewandowsk­i einen feinen Spielzug von Serge Gnabry und Thomas Müller zum 1:0. Es war bereits der 21. Treffer des Polen in der Hinrunde. Die bisherige Bestmarke von 20 Toren teilte er sich mit Gerd Müller (Saison 68/69).

Als Lehre aus den zuletzt unfreiwill­ig verteilten Geschenken an die Stürmer der Nation zeigten sich die Bayern diesmal anfangs weitaus wählerisch­er beim Versuch, Druck auf Ball und Gegner auszuüben. Im Zweifelsfa­ll positionie­rte sich die Mittelfeld- und Abwehrreih­e der Münchner etliche Meter tiefer als noch zuletzt. Dem Spiel der Bayern tat es auch keinen Abbruch, als Serpräsent­ierten ge Gnabry nach 28 Minuten das Feld mit Oberschenk­elprobleme­n verlassen musste. Für ihn stürmte fortan Leroy Sané über den Flügel. Noch früher musste Streich reagieren, der bereits nach fünf Minuten Amir Abrashi für den offenbar am Knie verletzten Mittelfeld­mann Baptiste Santamaria eingewechs­elt hatte. Für Abrashi wiederum war der Arbeitstag in der 54. Minute bereits wieder vorbei. Am Knöchel verletzt, verließ er für Janik Haberer das Feld.

Die Münchner hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon wieder dazu entschiede­n, in möglichst vielen Situatione­n den Ball in der gegnerisch­en Hälfte zu gewinnen. Statt wie in der Vergangenh­eit aber die Defensive so zu entblößen, sorgten David Alaba und Jérôme Boateng für angemessen­e Struktur in der letzten Reihe.

Allerdings scheiterte­n die Angreifer immer wieder am prächtig aufgelegte­n Freiburger Schlussman­n Florian Müller, sodass die Partie auf die eine große Chance Petersens zusteuerte, welche die vorherigen Bemühungen ad absurdum hätte führen können.

Das Glück scheint zurück in München zu sein. Und wenn erst mal wieder darauf Verlass ist, dürfte es schwer für die Verfolger werden, nahe an die Bayern in der Tabelle heranzurüc­ken.

Bayern München Neuer – Pavard, Boa‰ teng, Alaba, Davies – Kimmich (75. Tolis‰ so), Goretzka (86. Javi Martínez) – Gnabry (28. L. Sané), Müller (87. Choupo‰Moting), Coman (75. Musiala) – Lewandowsk­i

SC Freiburg Fl. Müller – Lienhart, K. Schlotterb­eck, Gulde – Kübler (61. Tempel‰ mann), Santamaria (5. Abrashi, 54. Habe‰ rer), Höfler, Günter – Sallai (62. Höler), Grifo – Demirovic (62. Petersen) Schieds‰ richter Christian Dingert (Lebecksmüh­le) Tore 1:0 Lewandowsk­i (7.), 1:1 Petersen (62.), 2:1 Müller (74.)

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Foto: Bernd Feil, mis, kolbert‰press Die Bayern (von links Leroy Sané, Thomas Müller und Joshua Kimmich) haben wieder Grund, sich zu freuen.

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