Guenzburger Zeitung

Kieler Pokalhelde­n am Boden

Vier Tage nach dem Coup gegen den FC Bayern fällt Holstein im Aufstiegsr­ennen zurück

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Düsseldorf Im Pokal Helden, in der Liga Pechvögel: Holstein Kiel ist vier Tage nach dem Coup gegen den FC Bayern München im Aufstiegsr­ennen der 2. Fußball-Bundesliga zurückgefa­llen. Nach dem 2:3 (0:2) am Sonntag gegen den Karlsruher SC verabschie­dete sich das Team von Trainer Ole Werner am 16. Spieltag erst einmal aus den Aufstiegsr­ängen und fiel hinter dem neuen Spitzenrei­ter VfL Bochum, dem Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf auf Platz vier zurück. Ähnlich wie beim sensatione­llen Pokalsieg am Mittwoch gegen TripleSieg­er Bayern München nach Elfmetersc­hießen bewiesen die Kieler auch am Sonntag wieder Moral, blieben aber trotzdem im dritten Ligaspiel in Serie sieglos. Per Doppelpack hatte Janni Serra (60. Minute/77.) Holstein wieder herangebra­cht, nachdem der KSC nach Treffern von Philip Heise (6.) und Marco Thiede (45.) mit 2:0 in die Pause gegangen war. Der frühere Düsseldorf­er Robin Bormuth tat seinem Ex-Klub in der Schlusspha­se aber noch einen Gefallen und schoss den KSC spät zum Sieg (85.).

Durch das 3:0 am Samstag bei Erzgebirge Aue (siehe nebenstehe­nden Bericht) ist Bundesliga-Absteiger Düsseldorf mit 30 Punkten erst einmal an Kiel (29) vorbei. Der VfL Bochum (32) bleibt nach dem 3:1 am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg zumindest eine weitere Nacht Tabellenfü­hrer.

Der Hamburger SV (30) kann sich am Montag mit einem Sieg gegen den VfL Osnabrück bis auf vier Punkte von Kiel absetzen. Mächtig Druck im Aufstiegsr­ennen machen vor allem die beiden Westklubs Bochum und Düsseldorf, die vor genau 50 Jahren schon einmal gemeinsam in die Fußball-Bundesliga aufgestieg­en sind. Die Bochumer profitiere­n von ihrer Heimstärke und feierten gegen Nürnberg bereits den fünften Sieg in Serie im eigenen Stadion. „Wir sind unheimlich glücklich, dass wir auf dieser Erfolgswel­le reiten können“, sagte Trainer Thomas Reis. Routinier Robert Tesche führte seine Elf mit zwei Treffern zum Sieg. „Wir können nach Rückschläg­en zurückkomm­en, das haben wir heute wieder gezeigt. Ich bin glücklich darüber, dass ich mit zwei Toren helfen konnte“, sagte der 33-Jährige, der auch schon für die Konkurrent­en HSV und Düsseldorf gespielt hat.

Der Revierklub präsentier­t sich unter Reis seit Wochen konstant und stabil. Ob es am Ende für den großen Wurf reicht, hängt auch von der Konkurrenz ab. „Diese Liga ist sehr ausgeglich­en. Die Saison ist nicht einmal zur Hälfte rum, da kann noch so viel passieren“, warnte VfL-Torhüter Manuel Riemann. Mit einer kleinen Serie haben sich auch die Düsseldorf­er in den Fokus gespielt.

Mit dem souveränen und überzeugen­den Erfolg beim Verfolger Aue bauten die Rheinlände­r ihre Serie auf sieben Spiele ohne Niederlage aus. In den nächsten drei Heimspiele­n gegen Greuther Fürth, den HSV und Kiel können sich die Düsseldorf­er gegen direkte Konkurrent­en noch weiter nach vorne schieben. „Wir sind in Tuchfühlun­g zu den Aufstiegsp­lätzen. In den direkten Duellen wollen wir da sein“, sagte Abwehrspie­ler André Hoffmann vor dem nächsten Spiel gegen Fürth am Freitag. „Gelingt es uns da, noch mal drei Punkte zu holen, wäre es eine sehr gute Halbserie von uns“, befand Chefcoach Uwe Rösler.

Für eine Überraschu­ng sorgte der FC St. Pauli, der seine Serie von 13 sieglosen Spielen am Stück mit dem 3:2-Erfolg bei Hannover 96 in einem furiosen Nordderby beendete. Der 17 Jahre alte Igor Matanovic traf in der Nachspielz­eit zum Sieg. „Es ist eine Riesenerle­ichterung, endlich mal wieder einen Dreier geholt zu haben“, sagte Trainer Timo Schultz.

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Foto: Horky, Witters Den FC Bayern geschlagen, am Karlsruher SC gescheiter­t: Kiels Janni Serra gestern Nachmittag nach der 2:3‰Niederlage gegen den KSC.

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