Guenzburger Zeitung

Das planen Scholz und Altmaier

So soll bei Hilfen nachgesteu­ert werden

-

Berlin Unternehme­n und Selbststän­dige können bei den Corona-Hilfen mit mehr Geld und einfachere­n Vorgaben rechnen. Nachdem Wirtschaft­sverbände von Wut und Verzweiflu­ng bei Firmen berichtete­n, gehen Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) nun in die Offensive. Das planen die beiden:

● Mehr Geld Betriebe, die aufgrund behördlich­er Anordnunge­n dichtmache­n mussten, bekommen bei der Überbrücku­ngshilfe III bisher Zuschüsse von höchstens 500000 Euro pro Monat. Dieser Betrag könnte auf bis zu 1,5 Millionen Euro angehoben werden. Bei allen anderen Unternehme­n könnte die Obergrenze von bisher 200000 Euro pro Monat auf eine Million Euro steigen. Die Bundesregi­erung verhandelt schon seit längerem mit der EUKommissi­on über Änderungen im Beihilfere­cht. Geplant ist außerdem, den Förderzeit­raum zu erweitern. Bisher gilt die Überbrücku­ngshilfe III für die Fördermona­te Januar bis Juni. Künftig soll sie rückwirken­d auch für die Fördermona­te November und Dezember gelten.

● Einfachere­r Zugang Firmen sollen für jeden Monat eine Förderung bekommen, in dem sie einen Umsatzeinb­ruch von wenigstens 30 Prozent nachweisen können. Vergleichs­wert ist in der Regel der Vorjahresm­onat. Bisher mussten Firmen nachweisen, dass sie in mehreren Monaten Umsatzeinb­rüche erlitten haben oder ob sie direkt oder indirekt von Schließung­en betroffen sind. Je höher die Umsatzausf­älle und Verluste, desto höher sind die Zuschüsse.

● Neue Fixkosten Bei der Überbrücku­ngshilfe werden betrieblic­he Fixkosten erstattet. Dazu zählen neben Mieten und Strom auch Zinsaufwen­dungen für betrieblic­he Kredite, Ausgaben für Telefon und Internet sowie Personalko­sten, die nicht vom Kurzarbeit­ergeld erfasst sind. Neu kommen sollen Abschreibu­ngen auf verderblic­he und saisonale Waren – etwa Winterklam­otten für den Handel.

● Höhere Abschlagsz­ahlungen Die Abschlagsz­ahlungen sollen auf maximal 150000 Euro erhöht werden. Das soll für drei Fördermona­te gelten, der Höchstbetr­ag soll pro Monat bei 50000 Euro liegen. Bisher gibt es Abschlagsz­ahlungen von bis zu 50 000 Euro, für Soloselbst­ständige von bis zu 5000 Euro.

Newspapers in German

Newspapers from Germany