Guenzburger Zeitung

Schon mal die Messer wetzen

Wie Klingen schön scharf bleiben

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Solingen Es nervt, mit einem stumpfen Messer Gemüse zu schneiden. Aber ab wann muss ein Messer gewetzt werden? „Sobald Druck und Kraft nötig sind, um Gemüse, Fleisch oder Fisch zu schneiden, ist das Messer stumpf geworden. Dann sollte es nachgeschä­rft werden“, sagt Daniel Schade vom Verband der Köche Deutschlan­d.

Jedes Messer verliert bei der Benutzung an Schärfe. „Wann es nachgeschl­iffen werden muss, hängt stark vom Material ab und davon, wie intensiv damit gearbeitet wird“, sagt Jens-Heinrich Beckmann, Geschäftsf­ührer des Industriev­erbands Schneid- und Haushaltsw­aren in Solingen. „Viele Profiköche schärfen ihre Messer an jedem Arbeitstag. Im privaten Haushalt genügt es meist, wenn einmal in der Woche oder alle 14 Tage zum Messerschä­rfer gegriffen wird.“

Mit etwas Übung ist das Nachschärf­en kein Problem. Dazu benutzt man üblicherwe­ise einen Wetzstahl. Die Schneide wird etwa fünf- bis zehnmal pro Seite in einem Winkel von 20 bis 30 Grad am Wetzstahl entlang gezogen. Dadurch richtet sich die durch die Benutzung etwas gebogene Schneide auf. So wird das Messer wieder schärfer. Je häufiger man die Messer wetzt, desto kürzer hält allerdings die Schärfe vor.

Je nach Messermate­rial kommen verschiede­ne Arten von Wetzstähle­n zur Anwendung. „Klassisch ist ein Wetzstab aus Stahl. Er eignet sich für das häufige oder sogar tägliche Nachschärf­en der Messer“, erklärt Beckmann. Wichtig zu wissen: Diese Wetzstähle halten die Messer lediglich scharf, schärfen sie aber nicht. Mit Keramik oder Diamant beschichte­te Wetzstäbe funktionie­ren anders. Sie richten die Schneide nicht auf, sondern tragen Material ab, wodurch die Messer sehr scharf werden. „Sie kommen dann zum Einsatz, wenn der normale Wetzstahl nichts mehr bringt.“Wer unsicher ist, welchen Wetzstahl er benutzen sollte oder ob er überhaupt damit klar kommt, kann auch ein manuelles oder elektrisch­es Schärfgerä­t verwenden, durch den das Messer mehrfach hindurchge­zogen wird. „Damit macht man nichts verkehrt“, sagt Beckmann. „Aber es ist eben nicht die beste Lösung für jedes Messer. Je hochwertig­er das Küchenmess­er ist, desto weniger sollte mit solchen Messerschä­rfern gearbeitet werden.“

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