Wir brauchen einen Plan
Der Gipfel zwischen Kanzlerin und den Ministerpräsidenten hatte noch gar nicht begonnen, da kursierte schon die Meldung: Es gebe erhebliche Meinungsunterschiede zwischen den Länderchefs. Überraschend ist das kaum: Mit jedem Monat wird es schwieriger, einen Weg aus der Krise zu finden. Die Infektionszahlen sinken zu langsam, das Regelwerk ist beinahe ausgereizt – zumindest dann, wenn die Politik keinen vollständigen Lockdown will. Eines ist klar: Nur weil die Corona-Treffen in immer kürzerer Reihenfolge stattfinden, bedeutet das nicht, dass es mehr Ideen gibt, wie Deutschland dieser Pandemie entkommen kann. Die Vorschläge drehen sich im Kreis, die Menschen suchen längst ihren persönlichen Weg im Dickicht der Vorschriften.
Handel und Gastronomie hoffen, dass es mit dem nächsten Stichtag besser werden möge. Zumindest in diesem Punkt müssen die Ministerpräsidenten endlich ehrlich sein: Den Lockdown immer wieder um ein paar Wochen zu verlängern, ist keine Strategie. Natürlich ist diese Krise die Zeit der vielen Unwägbarkeiten. Mutation. Impfstoff. Der Inzidenzwert. Umso wichtiger ist es, einen Plan zu erarbeiten, der länger hält, aufrichtig und mutig ist. Mit der durchschaubaren Salamitaktik muss endlich Schluss sein.