Modehandel bleibt auf Ware sitzen
Händler dürfen nicht verkaufen, Verbände warnen vor Pleitewelle
München Seit Mitte Dezember dürfen die meisten Einzelhändler aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht öffnen, jetzt schlagen die Modehändler Alarm. Viele Geschäfte bleiben auf ihrer Winterware sitzen, das Geld in den Betrieben wird knapp. In der Branche wird vor einem Aus für viele Betriebe gewarnt. Seit Beginn der Corona-Krise hat eine Reihe bekannter Modehändler
Insolvenz angemeldet, darunter Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, Sinn, Hallhuber und Adler. „Ich befürchte, dass Adler in diesem Jahr kein Einzelfall war“, sagt Wolfgang Puff vom Handelsverband Bayern. „Das Jahr 2021 wird zur Nagelprobe“, warnt er. Ein Problem ist, dass staatliche Hilfen für die Betriebe bisher kaum ankamen.
Der Bund hat am Dienstag angesichts des verlängerten Lockdowns zugesichert, nachzubessern: „Die
Hilfen werden einfacher, umfangreicher und zielgenauer“, sagte SPD-Finanzminister Olaf Scholz. Mehr Betriebe sollen profitieren, der Förderhöchstbetrag und Abschlagszahlungen steigen. Der Handel fordert, dass die Hilfen diesmal wirklich funktionieren: „Wir erwarten, dass nun etwas kommt. Finanzminister Scholz muss Farbe bekennen, statt nur etwas zu versprechen“, sagt Puff. Wie dramatisch die Lage ist, lesen Sie auf der Wirtschaft.