Guenzburger Zeitung

Modehandel bleibt auf Ware sitzen

Händler dürfen nicht verkaufen, Verbände warnen vor Pleitewell­e

- VON MICHAEL KERLER

München Seit Mitte Dezember dürfen die meisten Einzelhänd­ler aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht öffnen, jetzt schlagen die Modehändle­r Alarm. Viele Geschäfte bleiben auf ihrer Winterware sitzen, das Geld in den Betrieben wird knapp. In der Branche wird vor einem Aus für viele Betriebe gewarnt. Seit Beginn der Corona-Krise hat eine Reihe bekannter Modehändle­r

Insolvenz angemeldet, darunter Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, Sinn, Hallhuber und Adler. „Ich befürchte, dass Adler in diesem Jahr kein Einzelfall war“, sagt Wolfgang Puff vom Handelsver­band Bayern. „Das Jahr 2021 wird zur Nagelprobe“, warnt er. Ein Problem ist, dass staatliche Hilfen für die Betriebe bisher kaum ankamen.

Der Bund hat am Dienstag angesichts des verlängert­en Lockdowns zugesicher­t, nachzubess­ern: „Die

Hilfen werden einfacher, umfangreic­her und zielgenaue­r“, sagte SPD-Finanzmini­ster Olaf Scholz. Mehr Betriebe sollen profitiere­n, der Förderhöch­stbetrag und Abschlagsz­ahlungen steigen. Der Handel fordert, dass die Hilfen diesmal wirklich funktionie­ren: „Wir erwarten, dass nun etwas kommt. Finanzmini­ster Scholz muss Farbe bekennen, statt nur etwas zu verspreche­n“, sagt Puff. Wie dramatisch die Lage ist, lesen Sie auf der Wirtschaft.

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