Wichtige Zeit geht verloren
Der Impfstoff gegen das Coronavirus soll eigentlich Hoffnung spenden, doch sorgt er derzeit vor allem für Frustration. Die Massenimpfung stockt, die Terminvergabe ist ein Graus. War die Versorgung mit dem Serum schon bislang dürftig, wird es jetzt noch schlechter. Der US-Konzern Pfizer, Partner des Impfstoffentwicklers Biontech, baut sein Werk in Belgien um und kann deshalb weniger liefern. Für die Bundesregierung wird es immer schwieriger, die europäische Impfstrategie zu verteidigen. Scheibchenweise muss sie einräumen, dass ihre Planungen nicht aufgehen. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo sich möglicherweise die hochansteckende CoronaMutation aus England auch hierzulande verbreitet, wird Zeit vergeudet. Die Lage wird sich erst verbessern, wenn ab März die Impfstoffe anderer Unternehmen großflächig zur Verfügung stehen. Bis dato droht der Impf-Krampf weiterzugehen. Bund und Länder können eigene Fehler und Versäumnisse – bei der Bestellung und bei der Terminvergabe – nicht mehr einfach darauf abschieben, dass der Impfstoff am Anfang halt knapp ist.