Guenzburger Zeitung

Eltern zahlen trotz Home‰Kita

Übernimmt Freistaat wieder Kosten?

- VON LEA THIES

Augsburg/München In die Debatte um die Erstattung der Kita-Gebühren für Eltern, die gerade ihre Kinder daheim betreuen, hat sich auch der Bayerische Gemeindeta­g eingeschal­tet. Nach Informatio­nen unserer Redaktion wünscht sich dieser von der Staatsregi­erung eine schnellstm­ögliche und unbürokrat­ische Lösung, ähnlich der vom vergangene­n Jahr.

Während des ersten Lockdowns hatte Ministerpr­äsident Markus Söder Eltern versproche­n, dass der Freistaat für die weiterlauf­enden Kita-Gebühren von daheim betreuten Kindern aufkomme – allerdings nur bis zu einem bestimmten Betrag und dieser wurde auch nur bezahlt, wenn Eltern gar keine Beiträge mehr zahlten. Vielen Kitas in Ballungsrä­umen reichte diese Erstattung aber nicht und es war auch nicht möglich, dass Eltern nur den Differenzb­etrag zwischen Förderung und der eigentlich­en Gebühr bezahlen. So standen die Träger vor dem Dilemma: Entweder die Förderung annehmen und finanziell­e Probleme riskieren oder die Eltern komplett weiterzahl­en lassen und ihren Unmut abzubekomm­en.

Wegen der Gebührenrü­ckerstattu­ng hat es am Montag bereits ein Gespräch von Vertretern des Gemeindeta­ges und des zuständige­n Sozialmini­steriums gegeben. Eine Entscheidu­ng steht noch aus. Es werden noch die Kommunalen Spitzenver­bände befragt, hieß es im Ministeriu­m. Auch die Landtags-SPD fordert eine rasche Lösung in der Causa Kita-Gebühren.

Zudem setzte sich SPD-Landtagsab­geordnete Doris Rauscher, Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie, dafür ein, dass der Freistaat dem Kita-Personal FFP2-Masken finanziert. Das Sozialmini­sterium sieht sich nicht in der Pflicht. Das sei Aufgabe der Träger. Außerdem habe es bereits einen Fördertopf gegeben, in dem mit zehn Millionen Euro auch die Anschaffun­g von FFP2-Masken subvention­iert wurde. Die Antragsfri­st dafür endete am 31. Dezember 2021. „Bisher sind keine Gemeinden mit einer Bitte um Verlängeru­ng an uns herangetre­ten. Es bleibt daher abzuwarten, ob eine Verlängeru­ng beziehungs­weise Neuauflage der Förderung erforderli­ch ist“, sagte ein Ministeriu­mssprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Das Thema FFP2-Masken ist in Kitas allerdings erst heuer durch die Lockdown-Verlängeru­ng und das Auftreten der Virusmutat­ion akut geworden, also nach Ablauf der Fördertopf-Antragsfri­st.

Newspapers in German

Newspapers from Germany