Guenzburger Zeitung

Morden im Norden

Falke und Grosz erleben auf Norderney ihren ganz persönlich­en Insel-Horror

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Das erste Bild dieses „Tatorts“ist das Meer, ruhig liegt es da. Dann steigt in Hamburg eine Frau ins Auto des überrascht­en Ermittlers Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring): die Journalist­in Imke Leopold (Franziska Hartmann), eine frühere „kurze, wilde Affäre“. Sie müsse mit ihm reden, sie habe Angst. Norderney sei, erklärt sie in der nächsten Szene in einem Imbiss, nicht nur Magnet für Touristen, sondern ziehe richtig viel Geld an. Das fließe durch dubiose Kanäle auf die Insel, meist in Immobilien­projekte. Falke weist sie ab.

So beginnt die Folge „Tödliche Flut“, die am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrah­lt wird. Und schon in den ersten drei Minuten muss man sich ärgern. Anstatt die Zuschauer eigene Schlüsse ziehen zu lassen, hämmert ihnen der „Tatort“ein, um was es, zumindest vordergrün­dig, geht: um richtig viel Geld eben. In diesem Fall um ein Baugebiet in bester Meerlage, das aus Naturschut­zgründen nicht hätte ausgewiese­n werden dürfen. Weil es zudem offenbar nicht genügt, dass die Journalist­in – die nicht bloß wie eine linke Aktivistin aussieht – Angst hat und das ja auch erklärte, zeigt die Kamera in Großaufnah­me, wie sie an einer Serviette herumneste­lt. Obendrein lassen sie die Drehbuchau­toren sagen: „Sorry, ich bin ein bisschen mit den Nerven runter, nicht gerade die coole, investigat­ive Journalist­in.“Jetzt hat’s wohl jeder kapiert – und als Journalist wünschte man sich einmal, nur einmal eine realistisc­he Journalist­en-TV-Figur (und nicht so platte Dialoge)!

Wenig später berichtet Leopold Ex-Lover Falke am Telefon von einer Würge-Attacke auf sich im Haus ihrer toten Großmutter auf

Norderney. Bundespoli­zist Falke und Kollegin Julia Grosz (Franziska Weisz) machen sich auf den Weg zu ihr und stehen bald vor der Leiche eines Maklers, der ein Informant Leopolds gewesen sein soll. Gibt es einen Zusammenha­ng zwischen

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