Der bescheidene Schweizer
Trainer Urs Fischer hat Union Berlin zu einem starken Bundesliga-Team geformt. Am Donnerstag bekam er in einem Augsburger Hotel Besuch von einem alten Bekannten
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Augsburg Es war ein kurzer Besuch. Ein kurzes Wiedersehen. Am Donnerstag schaute Rafal Gikiewicz im Hotel Maximilian’s in Augsburg vorbei. Union Berlin, sein alter Verein und Gegner des FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr), ist dort seit dem späten Mittwochabend untergebracht. Vom Auswärtsspiel in Leipzig waren die Berliner nicht mehr in die Hauptstadt zurückgereist, sondern direkt nach Augsburg geflogen. Vor allem im Sinne der besseren Regeneration in einer Englischen Woche. „Die Reise nach Augsburg war sehr entspannt. Wir fühlen uns hier im Hotel sehr wohl“, sagte Union-Trainer Urs Fischer am Freitagnachmittag. Zweimal hatten die Köpenicker im Rosenaustadion bis dahin trainiert. 25 Helfer der Stadt Augsburg hatten hierfür den Rasen von Eis und Schnee befreit. „Die Bedingungen sind sehr gut“, sagte Fischer. Viel unternehmen können die Berliner in Augsburg wegen des Lockdowns und der Corona-Pandemie nicht. „Wir müssen uns natürlich an die Regeln halten, sind aber nicht im Hotel gefangen“, sagte Urs Fischer.
Der Schweizer hatte seinen ehemaligen Torwart am Donnerstag auch kurz gesehen. „Wir haben zwei, drei Worte ausgetauscht, danach hatte ich wieder zu tun“, sagte Fischer. Er muss seine Mannschaft schließlich auf die erste Rückrundenpartie vorbereiten. Das Hinspiel hatten die Berliner mit 1:3 verloren, es war ihre einzige Heimniederlage in der Vorrunde. Seitdem haben sie 28 Punkte gesammelt, eine erstaunlich gute Bilanz. Schließlich sind die Berliner erst in ihrem zweiten Jahr in der Bundesliga.
Gikiewicz war im Sommer von Berlin nach Augsburg gewechselt. Seine Verbindungen in die Hauptstadt sind noch bestens. Fischer war nicht der Einzige, den er im Hotel besuchte. Er wollte unbedingt auch Unions Teamleiterin Susanne Kopplin treffen. „Die Susi“, wie er in einer Medienrunde am Donnerstag sagte. Auch für Urs Fischer hatte er lobende Worte gefunden: „Der beste Transfer von Berlin war Urs Fischer.“Als der Schweizer das am
Freitagnachmittag hörte, fühlte er sich geschmeichelt, lachte kurz, blieb aber in seiner Antwort bescheiden. „Das freut mich natürlich. Ich stelle es aber mal infrage, ob ich der beste Transfer bin. Union hat viele gute Transfers gemacht, die uns geholfen haben“, sagte Fischer. Ganz der zurückhaltende Schweizer also. Seine Ruhe und Abgeklärtheit sind auffallend. Das ist in der oft aufgeregten Hauptstadt wichtig.
Der 54-Jährige hat Berlin am 27. Mai 2019 in der Relegation gegen Stuttgart in die Bundesliga geführt, im ersten Jahr gleich den Klassenerhalt geschafft und nun viele Konkurrenten in der Vorrunde überrascht. Nicht nur durch die 28 Punkte, sondern vor allem durch die überzeugende Spielweise. Es ist bei weitem nicht mehr Kampfkraft alleine, der den Berlinern die Punkte beschert. Spielerisch hat sich die Mannschaft enorm weiterentwickelt. So sind auch ein Heimsieg gegen Dortmund oder ein Unentschieden gegen den FC Bayern möglich.
Urs Fischer wirkte entspannt, als er am Freitag im Hotel vor seinem Laptop saß. Pressekonferenzen sind in Zeiten von Corona virtuell. „Die Mannschaft darf stolz auf die Hinrunde sein. Es ist aber nur eine Momentaufnahme“, sagte er. Wichtig sei, dass der Start besser klappe als in der Hinrunde. Das 1:3 gegen Augsburg wirkt noch nach. Und was ist möglich in dieser Saison? „Ich denke nicht darüber nach, wie viele Punkte wir noch holen müssen. Aber klar ist, dass 28 nicht reichen, um unser Ziel zu erreichen.“ 2. BUNDESLIGA