Massenkarambolage mit 13 Verletzten auf der A 8
Auch im Rückstau hat es gekracht. Schaden wird insgesamt auf 300 000 Euro geschätzt. Wie alles anfing
Günzburg/Burgau Das Aufgebot an Rettungskräften mit 130 Kräften, die am Einsatzort oder auf der Anfahrt waren, war immens. Und auch der Rettungshubschrauber flog am Freitag gegen 8.50 Uhr tief über der A 8 – auf der Suche nach einem Landeplatz auf der Autobahn zwischen Günzburg und Burgau in Fahrtrichtung München. Dort hatte sich 20 Minuten zuvor auf Höhe von Unterknöringen eine Massenkarambolage ereignet. An den insgesamt sechs Unfällen waren 14 Autos und zwei Lastwagen beteiligt, wie die Autobahnpolizei Günzburg am Nachmittag meldete. Einsatzkräfte sahen ein Trümmerfeld über die gesamte Straßenbreite auf einer Länge von rund 200 Metern vor sich.
Wie sich im Laufe der Unfallaufnahme herausstellte, wurde ein 67
Jahre alter Autofahrer, als er die Steigung bei Großanhausen hochfuhr, durch die tief stehende Sonne geblendet und verlangsamte seine Fahrt. Das übersah der Fahrer des nachfolgenden Wagens und fuhr auf. Ein dahinter fahrender Sattelzug wich nach links aus und drängte dabei einen nachfolgenden Audi Avant, der mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war, in die Betongleitwand. Der Audi wurde von dort abgewiesen, schleuderte unkontrolliert über die Fahrstreifen und prallte gegen einen stehenden Kleintransporter. Dessen Fahrer hatte gerade noch rechtzeitig vor der Unfallstelle anhalten können und stieg mit seinem Beifahrer aus, um den Verunfallten zu Hilfe zu eilen. Nur durch einen beherzten Sprung zur Seite konnten sich die beiden Männer
aus dem Gefahrenbereich retten und so verhindern, dass sie von dem schleudernden Audi erfasst wurden.
Zwischen zwei nachfolgenden Fahrzeugen kam es zu einem weiteren Auffahrunfall. Zwischenzeitlich hatte der Rettungsdienst von 15 verletzten Personen gesprochen. Die Polizei gab die Zahl am Nachmittag mit 13 Personen an, die leichte Blessuren davontrugen. „Uns liegen keine anderen Erkenntnisse vor“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gegenüber unserer Zeitung. Sieben Verletzte wurden zur weiteren Untersuchung in umliegende Kliniken eingeliefert. Der Hubschrauber aus Augsburg trat ohne Verletzte wieder den Rückflug an. Der entstandene Schaden wird auf 300 000 Euro geschätzt.