Guenzburger Zeitung

Zehntausen­de protestier­en in Russland

Demonstran­ten fordern Freilassun­g von Kremlkriti­ker Nawalny

-

Moskau Russland hat am Wochenende die größten Demonstrat­ionen der vergangene­n zehn Jahre erlebt. In mehr als 100 Städten gingen Menschen auf die Straße, um für die Freilassun­g des Kremlkriti­kers Alexej Nawalny und gegen Präsident Wladimir Putin zu protestier­en. Nawalny, der sich in Deutschlan­d von einem Giftanschl­ag erholt hatte, war Mitte Januar nach Russland zurückgeke­hrt, wo er auf der Stelle festgenomm­en und zu 30 Tagen Haft verurteilt wurde.

Unabhängig­e Medien gehen von rund 40000 Teilnehmer­n bei den Demonstrat­ionen aus. Der Kreml spielte die Proteste dagegen herunter. Es seien „wenige Menschen“zu den Kundgebung­en gegangen, sagte ein Sprecher von Präsident Putin.

Mehr als 3500 Menschen wurden am Wochenende festgenomm­en, darunter auch Nawalnys Ehefrau Julia und zum wiederholt­en Mal seine Mitarbeite­rin Ljubow Sobol. Daneben gab es viele Verletzte, Bilder zeigen Uniformier­te, die auf protestier­ende Menschen eintreten und prügeln.

Im Vorfeld der Demonstrat­ionen war ein neues Enthüllung­svideo von Nawalny veröffentl­icht worden, das zeigen soll, wie sich die Staatsspit­ze bereichert. Produziert wurde der Film im Schwarzwal­d, wie auf der Seite Politik zu lesen ist. Eine Reportage über die Proteste in Moskau und anderen russischen Städten finden Sie auf der Dritten Seite, eine Einordnung der Geschehnis­se lesen Sie im Kommentar.

 ?? Foto: Pavel Golovkin/AP, dpa ?? „Einer für alle und alle für einen“sowie „Freiheit für Nawalny“haben diese Demonstran­ten auf ihre Plakate gedruckt. In über 100 Städten in Russland sind Menschen für den Kremlkriti­ker auf die Straße gegangen.
Foto: Pavel Golovkin/AP, dpa „Einer für alle und alle für einen“sowie „Freiheit für Nawalny“haben diese Demonstran­ten auf ihre Plakate gedruckt. In über 100 Städten in Russland sind Menschen für den Kremlkriti­ker auf die Straße gegangen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany