Gola macht sich auf gen Norden
„Geli, der Jagdgepard“wurde von Stefan, Katharina und Opa Otto erfunden
Fortsetzung von Teil 5:
Das Gespräch zwischen Gola und dem Chef der Schönbrunner Mauersegler dauerte auch deshalb so lange, weil der Mauersegler der Gepardin einiges über die in Schönbrunn gefangengehaltene Riesenkatze erzählen konnte und weil Gola bei dieser Erzählung immer mehr klar wurde, dass es sich dabei nur um Geli handeln konnte und weil der Mauersegler Gola zusagte, ihr bei der Befreiung des Jagdgeparden aus dem Tiergarten des Fürsten Kurtin von Weichselbauer behilflich zu sein. „Soweit
dies möglich ist!“Also vereinbarte man einen Treffpunkt morgen früh um fünf, kurz vor Sonnenaufgang, bei Wasserloch acht, dem Elefantenloch. Bis dahin, bis morgen früh, wollte Gola alles organisieren und erledigen, was nötig war, um die große „Rettet-Geli-Aktion“anzugehen und zu starten.
Gola bereitete vor, was vorzubereiten war. Vorsichtig streifte sie durch die Savanne. So vorsichtig, wie es Geli und Gola immer machten: lautlos, so gut wie nicht hörbar. Bei Beppino, dem alten Löwen, schaute sie vorbei und holte Rat. Und bei Merkury, dem greisen Elefanten, fragte sie, was am Besten zu tun wäre. Und auch bei der Eule Pythagoras
erkundigte sie sich, wie ein in Wien gefangen gehaltener Gepard am sichersten zu befreien wäre. Schließlich legte sie sich schlafen. Sie träumte schlecht. Sehr schlecht. Immer wieder sah sie im Traum den gequälten Geli. Am nächsten Morgen war sie schon vor fünf Uhr früh bei Wasserloch acht, dem Elefantenloch. Sie war überrascht: Die ganze Schar der Mauersegler war startbereit. Alle hätten sich entschlossen, mitzumachen, meinte der oberste Chef, und bei der Rettung von
Geli dabei zu sein. Sie müssen sich aber beeilen. Sie hätten nur wenig Zeit. Denn wenn sie der Winter in Österreich, mit Eis und Schnee erwischen würde, dann wäre das ihr sicherer Tod.
Der Rettungstrupp setzte sich in Bewegung. Schnell. Sehr schnell. Immer weiter nördlich. Gut, dass es nicht bewölkt war, dass die Sicht klar und rein war. So hatten sie ständig Blickkontakt zueinander, das riesige Heer der Mauersegler hoch oben und die Gepardin zu ebener Erde. Aber eben weil es nicht bewölkt war, brannte die Sonne mit voller Kraft vom Himmel. Unbarmherzig. Aber da mussten sie durch, ihnen blieb nicht viel Zeit. Nur in den Nächten, da ruhten sie sich immer wieder kurz aus. Man suchte eine Höhle und Gola und die Mauersegler erholten sich etwas und tankten frische Kraft, ehe sie sich um halb fünf in der Früh wieder auf den Weg machten Richtung Europa. Fortsetzung folgt Montag.
OInfo Diese Geschichte „Geli, der Jagd gepard“steht auch in dem Buch „Mär chen aus CoronaTagen“ist im Beren kampVerlag er schienen, hat 212 Seiten und kostet 18,50 Euro. Ge schrieben wurde es von Stefan und Katharina Meier und ihrem Opa Otto Köhlmeier.