Nagelsmann ist frustriert
Der Trainer flüchtet sich in Zynismus
Mainz Nach seiner kurzen Wutrede gegen den Schiedsrichter flüchtete sich der frustrierte Julian Nagelsmann in Fatalismus. „Es ist völlig scheißegal. Wenn wir solche Spiele nicht gewinnen, dann werden wir auch nicht Meister, wenn Bayern Punkte abgibt“, schimpfte der Chefcoach von RB Leipzig nach dem ganz bitteren Rückschlag bei Abstiegskandidat FSV Mainz 05. Das 2:3 (2:2) trotz zweimaliger Führung zeigte Nagelsmann einmal mehr, wie labil und verwundbar sein Team im Kampf um die ganz großen Titel noch immer ist. Doch anders als im Vorjahr, als Nagelsmann seine Profis nach einem 0:2 in Frankfurt mit einer bemerkenswerten Gipfelkreuz-Rede gerügt hatte, sprach der 33-Jährige diesmal mit einem gehörigen Schuss Zynismus. „Grundsätzlich müssen wir über Bayern nicht sprechen, wenn wir die Spiele nicht gewinnen. Wenn wir alles verlieren und Bayern alles verliert, sind sie weiter vor uns“, sagte Nagelsmann nach dem tristen Nachmittag, an dem er schon während der turbulenten 90 Minuten wütend geschimpft hatte, was Referee Christian Dingert „für eine Scheiße“pfeife. Auf dem Rasen der Mainzer Arena knöpfte sich Nagelsmann nach Spielende noch einmal den Unparteiischen vor. Sicher spielte auch eine gehörige Portion Frust über die dritte Saisonniederlage,
die Nagelsmann als „verdient“bezeichnete, mit in die Verbalattacke. An einem Spieltag, an dem auch Dortmund und Leverkusen ihre Spiele verloren, hätte sich Leipzig ganz unabhängig von Bayern und der Meisterfrage auf Rang zwei festsetzen und das Polster nach hinten ausbauen können. Beim 2:3 nach zweimaliger Führung durch Tore von Tyler Adams und Nationalspieler Marcel Halstenberg frustrierten den Spitzenklub vor allem die schwach verteidigten Standards, die zwei Tore des Mainzer Verteidigers Moussa Niakhaté einbrachten.
0:1 Adams (15.), 1:1 Niakhaté (24.), 1:2 Halstenberg (30.), 2:2 Niakhaté (35.), 3:2 Barreiro Martins (50.)