Guenzburger Zeitung

Schönfärbe­rei und Selbstlob sind fehl am Platz

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Zum Artikel „Corona: Landrat gibt Amt Note 2+“vom 15. Januar:

Gibt es – mal davon abgesehen, dass Eigenlob stinkt – einen objektiven Nachweis dafür, dass der Landkreis Günzburg in Sachen Corona Herausrage­ndes leistet?

Da läuft und lief doch eher das ein oder andere schief: So war die Impfhotlin­e, wie von der GZ berichtet, für die Anmeldung zur Corona-Impfung im Landkreis Günzburg vom 4. bis einschließ­lich 6. Januar nicht oder – sofern aktiv – anfänglich nur mit zwei Mitarbeite­rn besetzt!

Außerdem: Wo ist die Transparen­z in Bezug auf bereits vergebene Impftermin­e und die täglich tatsächlic­h erbrachte Impfleistu­ng der Impfzentre­n im Landkreis Günzburg?

Offensicht­lich ist davon auszugehen, dass der Landkreis Günzburg nur ungenügend mit Impfstoff versorgt wird und der Impffortsc­hritt somit weit hinter den ursprüngli­ch gesteckten Zielen liegt.

Generell sollten Politik und öffentlich­e Administra­tion selbstkrit­isch hinterfrag­en, worin die Ursachen dafür liegen, dass Deutschlan­d bei der Corona-Impfquote im internatio­nalen Vergleich auf einem miserablen Platz liegt.

Anstatt die Bürger in Sachen „Corona-Impfperfor­mance“weiterhin mit Schönfärbe­rei und Selbstlob zu betexten, sind schnelle und wirksame Lösungen gefragt.

Politik und Behörden sollten ihre Energie nicht überwiegen­d in Lockdown-Maßnahmen und für einen immer undurchdri­nglicheren Dschungel unterschie­dlichster Verordnung­en/Verfügunge­n verbrauche­n und auch insbesonde­re davon Abstand nehmen, die bereits bestehende­n Einschränk­ungen weiter zu verschärfe­n, da dies aufgrund des vorhandene­n RKI-Datenmater­ials (die Zahlen sinken) unverhältn­ismäßig wäre.

Nur durch eine schnellstm­ögliche Immunisier­ung von weiten Teilen der Bevölkerun­g können wir in endlicher Zeit wieder zu der von uns allen immer schmerzlic­her vermissten Normalität zurückkehr­en. Unsere Gesellscha­ft benötigt Nähe und nicht Abstand!

Jürgen Siegl, Offingen

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