Guenzburger Zeitung

EU nimmt Astrazenec­a in die Pflicht

Impfstoffh­ersteller will Präparat schneller ausliefern

-

Brüssel Der Streit um knappen Corona-Impfstoff des Hersteller­s Astrazenec­a für die Europäisch­e Union eskaliert. Das Unternehme­n wehrte sich am Mittwoch gegen Vorwürfe der EU wegen Lieferengp­ässen und wies Brüssel einen Teil der Verantwort­ung zu. Darauf reagierte die EU-Kommission empört. Auch ein Online-Krisenkris­engespräch mit Konzernver­tretern, das am Mittwochab­end stattfand, brachte keine Lösung.

Zuvor hatte der Konzern angekündig­t, seine Lieferunge­n an die 27 Mitgliedst­aaten bereits am 7. Februar zu beginnen – eine Woche früher als bisher geplant. Laut Astrazenec­a könnte es zwei bis drei Monate dauern, bis Impfstoff im geplanten Umfang an die EU geliefert wird. Astrazenec­a-Chef Pascal Soriot sagte in einem Interview: „Sobald wir in den nächsten Tagen die Zulassung erhalten, liefern wir drei Millionen Dosen. Dann jede Woche mehr, bis wir bei 17 Millionen sind. Die werden nach Bevölkerun­gszahl verteilt, für Deutschlan­d mithin ungefähr drei Millionen in einem Monat.“Das sei „gar nicht so schlecht“.

Die EU streitet mit dem britischsc­hwedischen Hersteller, seit dieser eine Lieferkürz­ung nach der für diese Woche erwarteten Zulassung angekündig­t hatte. Einen ausführlic­hen Bericht zu dem Krisentref­fen lesen Sie auf Politik.

Newspapers in German

Newspapers from Germany