Guenzburger Zeitung

Mehr Impfstoff, weniger Fehler

- VON DETLEF DREWES dr@augsburger‰allgemeine.de

Aus einem Krach der EU mit dem Pharma-Riesen Astrazenec­a ist ein Desaster geworden. Die Suche nach den Verantwort­lichen ist ohne Blick in die Verträge unmöglich. Doch der Konzern ist strikt gegen eine Veröffentl­ichung. Warum? Dass Hin und Her um die Teilnahme von Astrazenec­a-Vertretern an einem Spitzenges­präch mit der EU-Kommission dokumentie­rt, dass in der Führungset­age offenbar Konfusion herrscht.

Für die EU-Kommission geht es um viel. Die Kritik an dem Umfang der Bestellung­en und an langwierig­en bürokratis­chen Zulassungs­verfahren – all das lässt die Behörde von Ursula von der Leyen dünnhäutig werden. Der Versuch, den Fall durch einen neuen Kontrollun­d Überwachun­gsmechanis­mus zu entschärfe­n, ging spätestens in dem Moment daneben, als das Wort „Exportverb­ot“fiel. Da war es wieder: das Bild einer alles sanktionie­renden EU-Bürokratie. Fehler haben beide gemacht: Astrazenec­a genauso wie die EU-Kommission. Nun müssen beide zu einer Lösung beitragen.

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