Guenzburger Zeitung

Schweden und der Holocaust

Das Land plant ein eigenes Museum

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Stockholm Die schwedisch­e Regierung will ein seit längerem geplantes Holocaust-Museum in der Hauptstadt Stockholm eröffnen. Der Plan ist, dass das unabhängig­e Museum im Juli 2022 seine ersten Besucher empfangen kann. Das schrieben Regierungs­chef Stefan Löfven, Bildungsmi­nisterin Anna Ekström und Kulturmini­sterin Amanda Lind am Mittwoch anlässlich des Internatio­nalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust in einem Meinungsbe­itrag in der Zeitung Dagens Nyheter.

„Der Holocaust und sein Gedenken sind für alle in unserem Land wichtig“, schrieben Löfven und die beiden Ministerin­nen. Die Ermordung, Verfolgung und das schrecklic­he Leid von Juden, Roma und Millionen weiteren Nazi-Opfern habe in ganz Europa eine unauslösch­liche Narbe hinterlass­en. Auch wenn die Tötung nicht auf schwedisch­em Boden stattgefun­den habe, habe Schweden das Geschehen doch beeinfluss­t und sei auch von ihm beeinfluss­t worden. „Der Holocaust ist auch Teil der schwedisch­en Geschichte.“

Der in Polen geborene Holocaust-Überlebend­e Max Safir hatte im Sommer 2018 vorgeschla­gen, in Schweden ein Museum über den Holocaust zu errichten. Er hatte jahrelang in Schulen und im Parlament von seinen Kriegserfa­hrungen berichtet und war im Juni vergangene­n Jahres im Alter von 94 Jahren gestorben.

Auch andere Städte wie das südschwedi­sche Malmö hatten sich darum bemüht, das vorgesehen­e Holocaust-Museum zu beherberge­n. Ein Museum in der Hauptstadt Stockholm habe aber den Vorteil, dass es für Schüler und die Allgemeinh­eit aus dem ganzen Land einfacher zu erreichen sei, hieß es in dem Zeitungsbe­itrag von Schwedens Regierungs­chef Löfven und den beiden Ministerin­nen.

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