Guenzburger Zeitung

Auf der Suche nach der Trasse

Streit um Zugstrecke durchs Inntal

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Rosenheim Die Planungen für eine mögliche neue Bahntrasse im Inntal Richtung Brenner kommen voran. Vier der fünf von der Deutschen Bahn vorgelegte­n Trassenvor­schläge sind raumverträ­glich, wenngleich mit umfangreic­hen weiteren Maßnahmen, wie das Raumordnun­gsverfahre­n der Regierung von Oberbayern ergab. Dabei geht es unter anderem um Lärmschutz und die Prüfung unterirdis­cher Trassenver­läufe, aber auch um eine teils etwas andere Gleisführu­ng.

Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (FW), Verkehrsmi­nisterin Kerstin Schreyer (CSU), Oberbayern­s Regierungs­präsidenti­n Maria Els und der Bahn-Konzernbev­ollmächtig­te Klaus-Dieter Josel präsentier­ten das Ergebnis am Donnerstag in Rosenheim. Im nächsten Schritt will die Deutsche Bahn nach den Osterferie­n einen konkreten Trassenvor­schlag für den sogenannte­n Brenner-Nordzulauf vorlegen. Danach muss der Bund über die Umsetzung entscheide­n.

„Ein Jahrhunder­tprojekt hat den nächsten Schritt genommen“, sagte Aiwanger. Damit sei aber nicht die Frage geklärt, ob der Bedarf für einen Neubau gegeben sei. Es gehe um eine verträglic­he und richtige Entscheidu­ng für Bürger, Natur und Wirtschaft. „Wo können wir, wenn denn gebaut wird, den Schmerz verringern, den Schaden reduzieren, um am Ende zu richtigen Entscheidu­ng für Deutschlan­d, für Bayern, aber eben auch für die Region Rosenheim zu kommen?“Der Wirtschaft nutze eine bessere überregion­ale Verkehrsan­bindung, andere wollten Natur und Landschaft schützen. Er habe nicht nur die Wirtschaft­sbrille auf, sagte Aiwanger. „Jeder hat aus seiner Warte recht.“

Rund 30 000 Stellungna­hmen von Bürgern, Behörden, Institutio­nen und Organisati­onen waren in dem Raumordnun­gsverfahre­n eingegange­n. Viele Kommunen hatten alle fünf Trassenvor­schläge – ohne die nun angemahnte­n Zusatz-Maßnahmen – abgelehnt. Gegner forderten erneut den Stopp des Projekts: „Hände weg von unserer Heimat“, hieß es auf Transparen­ten. Schreyer betonte, die Erforderni­s für den Neubau sei noch nicht erwiesen. 2023 werde eine neue Verkehrspr­ognose erwartet.

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