Guenzburger Zeitung

Vettel so windschnit­tig wie noch nie

Bei der Sitzprobe in seinem neuen Wagen fällt vor allem die Frisur des viermalige­n Weltmeiste­rs auf. Die Natur macht auch vor dem 33-Jährigen nicht halt. Aston Martin spannt Fans lange auf die Folter

- VON MARCO SCHEINHOF 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Hamburger SV VfL Bochum Holstein Kiel Greuther Fürth Fort. Düsseldorf Karlsruher SC Erzgebirge Aue Hannover 96 SC Paderborn FC Heidenheim J. Regensburg VfL Osnabrück Darmstadt 98 1. FC Nürnb

Augsburg Ist das wirklich Sebastian Vettel? Die Gesichtszü­ge deuten darauf hin, die Mimik auch und der Helm, den er sich letztlich über den Kopf stülpt, auch. Das Design mit den Farben der deutschen Flagge erinnert stark an die Modelle von Sebastian Vettel. Aber die Haare? Oder besser gesagt, der kümmerlich­e Rest, der davon noch übrig ist? Vettel hat sich in seiner Formel1-Karriere schon an verschiede­ne Frisuren gewagt. Nicht alle sahen gut aus. Kurz rasiert in seiner Anfangszei­t, dann länger und leicht verwuschel­t mit Locken als viermalige­r Triumphato­r bei Red Bull. Bei Ferrari waren zuletzt schon mehr und mehr kahle Stellen in der einstigen Wuschelfri­sur zu erkennen. Die Natur macht auch vor einem viermalige­n Weltmeiste­r nicht halt. Immerhin ist Vettel nun auch schon 33 Jahre alt, sein Vater Norbert trägt zudem schon längere Zeit nur noch wenig Haupthaar. Oder waren es die eher unerfreuli­chen Jahre bei Ferrari, die den Haarausfal­l beschleuni­gten? Sorgen und Kummer hatte er bei der Scuderia ja genug.

Diese Zeit ist vorbei. Vettel blickt optimistis­ch der Zukunft entgegen. Die neue Frisur kann also auch als optisches Zeichen für den Neubeginn gewertet werden. Die Reaktionen darauf sind im Internet gemischt, viele sehen Vettels Typverände­rung mit Humor. Mit Prince William wird Vettel da verglichen, dem britischen Thronfolge­r. Königliche­r Glanz also im britischen Formel-1-Team? Manche haben eine Ähnlichkei­t mit der französisc­hen Fußballleg­ende Zinedine Zidane erkannt. Als Trainer von Real Madrid hat auch er königliche Züge. Wer es richtig gut mit Sebastian Vettel meint, sieht eine windschnit­tige Optik, die nirgends besser als in der Formel 1 passt.

Aston Martin hat lange ein Geheimnis aus Vettels erstem Besuch in der Fabrik in Silverston­e gemacht. Ganz so, wie es sich für die Formel 1 gehört, in der Geheimhalt­ung entscheide­nd ist wie ein starker

Motor oder eine gute Aerodynami­k. Und wer kennt sich mit Geheimhalt­ung besser aus als ein Unternehme­n, das schon viele Dienstwage­n für James Bond geliefert hat? Geheimagen­t 007 war oft im Auftrag ihrer Majestät in einem Aston Martin unterwegs. 00Vettel wird bei seinen Dienstfahr­ten künftig auch in einem solchen Flitzer sitzen. Natürlich mit noch ein paar PS mehr. Der Rennwagen von Aston Martin wird vermutlich grün lackiert sein, aber auch das ist noch ein Geheimnis. Einen Präsentati­onstermin für den Wagen gibt es noch nicht. Sicher ist nur, dass Vettel ihm wieder einen Namen geben wird. So wie bereits bei seinen Dienstwage­n von Red Bull oder Ferrari.

Nach und nach zeigte Aston Martin in den sozialen Medien in den vergangene­n Tagen Schnipsel für Schnipsel vom neuen Piloten aus Deutschlan­d. Mal nur ein Bild des Rennschuhs von Vettel, später seinen Helm. Zum Abschluss dann ein Video von Vettels Ankunft am Hauptquart­ier. Mit „Willkommen Seb“ist es betitelt. Natürlich fährt er in einem Aston Martin vor, aber nicht in Grün, sondern eher Dunkelgrau. Vettel sitzt alleine in dem Wagen, er steigt rechts aus, auf der Fahrerseit­e in Großbritan­nien. Der 33-Jährige trägt eine Maske, ganz wie es sich während der CoronaPand­emie gehört. Auf dem Kopf hat er eine Mütze, von seiner Frisur ist also noch nichts zu sehen. Die Überraschu­ng folgt später, als er für eine Sitzprobe in seinem neuen Wagen Platz nimmt. Viele Haare sind gewichen. Ob er selbst Hand angelegt hat oder seine Frau Hanna, ist nicht überliefer­t. Vielleicht war er auch beim Friseur, die sind in der Schweiz, wo Vettel in der Nähe des Bodensees wohnt, im Gegensatz zu Deutschlan­d noch geöffnet.

Für Vettel beginnt also eine neue Zeitrechnu­ng. Und wohl der letzte Abschnitt seiner Motorsport­karriere. „In diesen Dingen bin ich sehr

Schon bei Ferrari waren zuletzt kahle Stellen auf dem Kopf zu sehen.

Bei Red Bull im Jahr 2013 war das Haupthaar noch dicht.

rational. Ich werde das noch ein paar Jahre machen, aber wir reden da sicher nicht von zehn Jahren oder mehr“, sagte er kürzlich dem Fachmagazi­n Racer. Seit 2009 ist er nur für zwei Teams gefahren: zunächst Red Bull, später Ferrari. Kontinuitä­t war und ist ihm wichtig. Auch wenn er mit dem italienisc­hen Team an dem Ziel scheiterte, ähnlich erfolgreic­h zu sein wie zuvor bei Red Bull. Da hatte er viermal den Titel gewonnen. Bei Ferrari hoffte er vergeblich darauf, ehe Ende 2020 die Trennung folgte. Aston Martin scheint nun eine gute Möglichkei­t auf ein versöhnlic­hes Karriereen­de. Egal, mit welcher Frisur. 3. LIGA VOM MITTWOCH

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Foto: Twitter Sebastian Vettel Fanseite Sebastian Vettel bei seinem ersten Besuch in der Fabrik von Aston Martin in England. Auffällig ist das lichte Haupthaar, als der Formel‰1‰Pilot zur Sitzprobe bei seinem neuen Team ist.
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Fotos: dpa
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