Guenzburger Zeitung

Eine Rolle im Bundestag

Kleine Teile gegen Langeweile

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Langeweile kann echt fies sein. Das merken in der Corona-Krise gerade viele Menschen. Schließlic­h soll man nur wenige Leute treffen, damit sich das Virus nicht zu schnell ausbreitet. Offenbar haben einige aber ein neues Hobby gefunden, das sie ablenkt: Puzzle und Gesellscha­ftsspiele. Das Unternehme­n Ravensburg­er produziert beides. Die Firma teilte nun mit: Sie hat im Jahr 2020 ein Drittel mehr Puzzles verkauft als im Vorjahr, nämlich 28 Millionen Stück. Auch Gesellscha­ftsspiele wurden häufiger verkauft.

Nun hofft die Firma, dass die Menschen auch weiterhin Lust aufs Spielen haben. Der Chef von Ravensburg­er ist optimistis­ch. Er sagt: „Wir gehen davon aus, dass der Trend zum Spielen und Puzzeln anhalten wird.“Übrigens: Heute ist Welt-Puzzletag – daher haben wir auch Capito einfach mal in ein riesiges Puzzle verwandelt. So geht’s: Capitoseit­e auf ein dickes Papier kleben (am besten Pappe), dann die Teile mit einer Nagelscher­e ausschneid­en und lospuzzlen. Viel Spaß.

Für diese Schriftrol­le gelten besondere Regeln: Der Text der Rolle etwa darf nur von Hand geschriebe­n werden, und zwar mit einer Gänsefeder. Außerdem soll die Rolle in einer Art verziertem Mantel aufbewahrt werden. Die Rolle heißt Tora. Die Tora ist einer von drei Teilen der jüdischen Bibel.

Am Mittwoch war eine Tora im deutschen Bundestag zu sehen. Dort treffen sich normalerwe­ise Politikeri­nnen und Politiker, um etwa über Gesetze zu beraten. Diesmal aber kamen sie zusammen, um an den Holocaust zu erinnern. Damit ist der Mord an mehreren Millionen Juden gemeint. Sie wurden während der Herrschaft der deutschen Nationalso­zialisten vor etwa 80 Jahren umgebracht. Die Nationalso­zialisten verfolgten und töteten damals Menschen, die anders dachten als sie oder deren Glaube ihnen nicht passte.

Die Tora im Bundestag ist schon sehr alt. Sie wurde deswegen repariert. Am Mittwoch wurde sie im Bundestag komplett fertiggest­ellt. Das Ganze soll zeigen: Heute ist es dem Staat wichtig, jüdisches Leben in Deutschlan­d zu schützen.

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