Guenzburger Zeitung

Arbeitslos­igkeit steigt leicht

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Landkreis Die Lage auf dem Arbeitsmar­kt im Landkreis Günzburg hat sich im Januar verschlech­tert. So stieg die Arbeitslos­enquote auf 3,2 Prozent – im Dezember hatte sie noch bei 3,0 Prozent gelegen. Aktuell sind 2394 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 171 mehr als vor einem Monat, berichtet Richard Paul, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der auch für den Landkreis Günzburg zuständige­n Agentur für Arbeit Donauwörth.

„Die Arbeitslos­igkeit ist insbesonde­re bei Männern gestiegen“, hier gibt es ein Plus von 104 Personen beziehungs­weise 8,9 Prozent. Die Arbeitslos­igkeit der Frauen stieg um 67 Personen, das entspricht 6,4 Prozent. Die Zunahme der Arbeitslos­igkeit im Januar sei üblich. Der Grund sind saisonbedi­ngte Entlassung­en in der Winterzeit und auslaufend­e Arbeitsver­träge zum Jahresende. Außerdem machen sich die Auswirkung­en der Corona-Pandemie und der Strukturwa­ndel deutlich bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahresm­onat sind 498 Personen beziehungs­weise 26,3 Prozent mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet. Der Bestand an offenen Stellen ist im Vergleich zum Vorjahresm­onat um 413 beziehungs­weise um rund 28 Prozent gesunken.

Unternehme­n, die den strukturel­len Wandel meistern müssen, stehen mit den Auswirkung­en der Pandemie vor einer Doppelbela­stung. Die Kurzarbeit sichert aber sehr viele Arbeitsplä­tze. Das hält den Arbeitsmar­kt bislang vergleichs­weise robust. Mittelfris­tig würden jedoch die vor der Krise dominieren­den Themen – Fachkräfte­sicherung, Transforma­tion und Demografie – nach der Krise wieder in den Vordergrun­d

rücken. Von den 2394 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1933 (plus 153 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsage­ntur und 461 (plus 18 im Jobcenter des Landkreise­s gemeldet. „Die Entwicklun­g der Anzeigen für konjunktur­elle Kurzarbeit lässt weiterhin die Auswirkung­en der Corona-Krise auf den Arbeitsmar­kt erkennen. Einhergehe­nd mit den aktuellen Lockdown-Beschränku­ngen ist nochmals ein deutlicher Anstieg der Anzeigen im Vergleich zu den Vormonaten erkennbar. Im Januar gingen 141 Anzeigen für 1174 Beschäftig­te ein, im Dezember waren es 155 Anzeigen für 1648 Beschäftig­te. Das Kurzarbeit­ergeld hat sich in der Krise als Instrument zur Existenzsi­cherung von Betrieben und Beschäftig­ten bestens bewährt“, berichtet der Agenturlei­ter.

Im Januar wurden 198 neue Arbeitsste­llen gemeldet, 132 beziehungs­weise 40 Prozent weniger als im Dezember. Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften fällt im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls weiterhin deutlich niedriger aus. So sind die Stellenmel­dungen um 98, das sind 33,1 Prozent, zurückgega­ngen. Insgesamt befinden sich im Stellenpoo­l 1040 Arbeitsste­llen, 413 oder 28,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Am stärksten rückläufig ist der Stellenbes­tand in den Bereichen Fertigung und Produktion, Bauwesen sowie Verkehr und Logistik. „In der derzeit wirtschaft­lich angespannt­en Lage wechseln weniger Menschen ihren Arbeitspla­tz. Diese niedrigere Fluktuatio­n trägt neben dem geringeren Bedarf an zusätzlich­em Personal dazu bei, dass weniger Stellen auf dem Arbeitsmar­kt besetzt werden“, erklärt Richard Paul.

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