Sehnsucht nach Spaß
Der Fasching beziehungsweise in außerbayerischen Regionen die Fastnacht oder der Karneval oder wie immer die fünfte Jahreszeit genannt wird, ist eine Tradition, um dem schwächelnden Winter mehr oder minder viel Spaß entgegenzusetzen und schon mal das Frühjahr einzuläuten.
Es gibt auch Leute, die Fasching heißen und Orte in Österreich. Man weiß aber nicht, ob sie besonders frohsinnig sind oder ob dort ganzjährig Passanten von maskierten Traktor-Anhängern aus mit Süßkram beworfen werden.
Heuer ist alles anders, wahrscheinlich überall. Fasching fällt aus, außer man heißt so. Wegen Corona natürlich. Und selbst Faschingshasser (ja, die gibt es auch in nicht zu unterschätzender Zahl) wünschten sich gerade ein wenig von dem getunten Frohsinn, der fünften Jahreszeit zurück.
Überhaupt die Spaßgesellschaft, wo ist sie geblieben? Zwar huschen inzwischen ganzjährig maskierte Menschen durch die Straßen, aber sie wirken seltsam entseelt. Denn es
Masken gibt es schon, aber nicht wegen Fasching
sind Maskenmenschen, die sich gegen das Virus schützen wollen.
Das ist natürlich gut und richtig, aber andererseits kann Fasching und seine positiven Nebenwirkungen auch in misslichen Lagen nicht einfach ausfallen. Wie man auch Weihnachten nicht absagen kann oder den Sonnenaufgang. Städte können nur verbieten, dass Festumzüge durch die Straßen ziehen oder Partys stattfinden, aber nie war es wichtiger, Lebensfreude zu pflegen.
Darum Leute, setzt schon jetzt mal ausnahmsweise eine Pappnase auf, malt euch eine Blume auf die Backe und singt mit Roberto Blanco in die nächste Video-Konferenz: „Ein bisschen Spaß muss sein!“Denn Spaß ist ansteckend. Und die meisten können Aufmunterung gerade gut gebrauchen.