Guenzburger Zeitung

Straßer vermasselt die Generalpro­ben

Nach zwei Slalom-Ausfällen wollte sich der Münchner wieder in Schwung bringen für die WM. In Chamonix aber wurde er wieder deutlich abgehängt

- VCO Berlin – Friedrichs­hafen 0:3 VCO Berlin – Bisons Bühl 0:3 WWK V. Herrsching – KW‰Bestensee 3:0 SWD Düren – SVG Lüneburg 3:0 Berlin Recycling Volleys – Bisons Bühl 3:0 TSV Unterhachi­ng – United Volleys Frankfurt 0:3 1. Granerud (Norwegen) 285,5 Pkt. (1

Chamonix Nach seinem verpatzten Slalom-Doppel just vor dem Saisonhöhe­punkt flüchtete sich Linus Straßer in Zweckoptim­ismus. „Zu verlieren habe ich nichts, und genauso fahre ich zur WM“, sagte der Skirennfah­rer. Gleich zwei Torläufe hatte der Münchner am Wochenende in Chamonix als Generalpro­be für die Weltmeiste­rschaft gehabt – die Plätze 17 und 23 aber sorgten eine Woche vor dem Start der Titelkämpf­e in Italien für Ernüchteru­ng. Ohne Elan und viel zu verkrampft verspielte Straßer am Sonntag einen siebten Rang nach dem ersten Lauf, wurde durchgerei­cht – und „dann kriegst du halt eine auf’n Sack“, sagte er.

Bei schwierige­n Verhältnis­sen mit einer schon arg ramponiert­en Piste im zweiten Lauf beanspruch­te der Sportler von 1860 München wenigstens für sich, gekämpft zu haben. „Probiert hätte ich es, aber die

Piste hat nicht mehr viel zugelassen. Ich hab mich wahnsinnig schwergeta­n, die Spuren zu treffen“, sagte er. Als 23. mit zwei Sekunden Rückstand auf Sieger Henrik Kristoffer­sen aus Norwegen landete Straßer sogar noch hinter Teamkolleg­e Sebastian Holzmann, der 20. wurde (+1,82). Als Optimist ließe sich festhalten, dass der 28-Jährige nach zuletzt zwei Ausfällen wenigstens in beiden Slaloms in Frankreich ins Ziel kam und punktete. „Das passt schon“, sagte Straßer. Und außerdem habe er mit einem Sieg in Zagreb und Rang zwei in Adelboden ja ohnehin schon „eine unglaublic­h gute Saison bis hierher“gezeigt, sagte er in der ARD. Er nehme „auf jeden Fall ein gutes Gefühl“mit nach Cortina d’Ampezzo, wo am 8. Februar die WM beginnt.

Zudem zeigte Kristoffer­sen, dass eine Krise auch schnell überwunden werden kann. Nachdem der Norweger alle Slaloms im Januar bisher außerhalb der Top 5 beendet hatte und als Tiefpunkt am Samstag schon am zweiten Tor ausgeschie­den war, schlug er nun famos zurück. Ramon Zenhäusern (+0,28) und sein Schweizer Teamkolleg­e Sandro Simonet (+0,66) fuhren auf die Plätze zwei und drei. Realisten bemerken bei Straßer aber, dass dem besten Torläufer des Deutschen Skiverband­s die Erfolgsfor­mel abhandenge­kommen ist.

In Chamonix habe man „schon ein bisschen was anderes erwartet“, sagte Wolfgang Maier. Der DSVAlpinch­ef glaubt nicht an ein Kopfproble­m bei seinem Fahrer, sondern erkannte schlicht zu viele technische

Fehler, etwa eine zu tiefe Körperhalt­ung, „zu viel Kampf, zu wenig Eleganz oder Klasse“. Also all das, was Straßer in Zagreb und Adelboden anders gemacht hatte.

Nach sieben Slaloms in nur einem Monat soll Straßer nun etwas Abstand helfen, ehe er in die Dolomiten aufbricht. Maier schlug vor, auch mal etwas Training in anderen Diszipline­n einzustreu­en, „dass ihm das seine Form und Lockerheit für den Slalom zurückgibt“. Der Münchner ist in Cortina auch für das Parallel-Event vorgesehen, zudem ist er ein Kandidat für das Team Event und für die Alpine Kombinatio­n.

Ein Straßer in Topform könnte bei der ersten WM seit dem Rücktritt des langjährig­en Erfolgsfah­rers Felix Neureuther also in mehreren Diszipline­n für Freude sorgen – wenn er denn die Formdelle überwindet.

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