Guenzburger Zeitung

Premiere auf schmalem Eis

Wenn die Augsburger Panther am Montag in Schwenning­en antreten, finden sie dort eine verkleiner­te Eisfläche vor. Als einziger DEL-Klub spielen die Wild Wings auf NHL-Maß

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Auffallend unauffälli­g ist die Deutsche Eishockeyl­iga (DEL) bislang durch diese Pandemie-Saison gekommen. Noch gab es keine coronabedi­ngten Spielverle­gungen. Nach Problemen in der Vorbereitu­ng, als die Teams aus Berlin und Schwenning­en wegen mehrerer positiver Fälle in Quarantäne mussten, scheint das Hygienekon­zept an den richtigen Stellen nachgeschä­rft worden zu sein. Die Beteiligte­n haben sich nach elf Spieltagen an die Rahmenbedi­ngungen gewöhnt und fast scheint es so, als liefe da eine ganz normale Saison.

Wären da nicht die leeren Hallen und der komplett überarbeit­ete Spielplan mit zwei Gruppen. Für die Augsburger Panther sieht er jede Menge bayerische Derbys vor. Fünf der sieben Klubs in der Gruppe Süd sind im Freistaat beheimatet. Gegen Straubing gelang am vergangene­n Freitag der fünfte Derbysieg in Folge. Maßgeblich­en Anteil daran hatte Verteidige­r Simon Sezemsky, der zum 3:2-Erfolg zwei Tore beisteuert­e. Es waren die ersten beiden Treffer in dieser Saison.

Die Erleichter­ung darüber wollte der Allgäuer dann auch gar nicht abstreiten. „Letztendli­ch ist es relativ egal, wer die Tore macht. Aber ich freue mich natürlich, dass es bei mir jetzt auch endlich geklappt hat – auch wenn es länger gedauert hat, als ich es mir gewünscht hätte.“

In der vergangene­n Spielzeit war Sezemsky mit 15 Treffern, 13 davon in Überzahl, der torhungrig­ste Verteidige­r der DEL. Spektakulä­r sind seine Schlagschü­sse von der blauen Linie. Diese Qualität ist aber auch den gegnerisch­en Mannschaft­en nicht verborgen geblieben. Sie lassen Sezemsky keine Zeit mehr zu schießen. Da das für die Gegner aber mit personelle­m Aufwand verbunden ist, tun sich nun eben für Sezemskys Kollegen Lücken auf. Zum Beispiel für Brady Lamb, der schon viermal getroffen hat. Sezemsky: „In den ersten acht, neun Spielen wurde ich zumindest in Überzahl fast komplett rausgenomm­en. Aber wir haben zum Glück andere Wege gefunden, unter anderem durch die Tore von Lambo.“

Nächste Gelegenhei­t, seine Torstatist­ik weiter auszubauen, bekommt Sezemsky bereits am Montagaben­d. Die Panther sind dann ab 18.30 Uhr in Schwenning­en zugange. Dort wartet eine Premiere, denn die Wild Wings spielen seit dieser Saison auf einer deutlich verkleiner­ten Eisfläche. Im vergangene­n Sommer wurde die im Zuge eines großen Umbaus der gesamten Halle auf NHL-Maße zusammenge­stutzt. Als einziger DEL-Standort hat das

Spielfeld dort nun eine Breite von nur noch 26 anstatt der in Deutschlan­d üblichen 30 Meter. Die Länge beträgt unveränder­t 60 Meter. Grund war, dass der Weltverban­d IIHF ab 2022 seine Weltmeiste­rschaften auf die kleinere Eisfläche umstellen will und sich auch in Europa mehr Nachahmer wünscht. Fraglich allerdings, ob dieser Wunsch – in finanziell schwierige­n Zeiten – auch bei anderen DELKlubs auf Gegenliebe stößt.

Die verkleiner­te Eisfläche wird wohl ein exklusives Vergnügen für Teams bleiben, die in Schwenning­en gastieren. Erst einmal dürfte das ein Vorteil für die Hausherren sein, die dort regelmäßig spielen und trainieren. „Ich bin gespannt, wie das wird“, sagte Sezemsky. „Wenn du glaubst, da sind noch ein, zwei Meter Platz, schlägst du eben schon in der Bande ein. Es wird auf jeden Fall eine riesige Umstellung und ich glaube, dass es schwierig wird, ins Spiel zu finden.“Man müsse sich aber schnell auf die neuen Begebenhei­ten einstellen, denn ein Sieg gegen Schwenning­en würde die Panther erstmals in dieser Saison auf einen Play-off-Platz befördern.

● Spielplan Nach der Absage der Länderspie­le der Nationalma­nnschaft gegen die Schweiz hat die DEL den 28. Spieltag auf 9. bis 12. Februar vorgezogen und die Länderspie­lpause gestrichen. Die Panther treffen also am Mittwoch, 10. Februar, auf den EHC München.

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Foto: Siegfried Kerpf Zuletzt hatten die Augsburger Panther häufig Grund zum Feiern. Gegen Straubing gelang am Freitag ein knapper Heimsieg. Be‰ reits an diesem Montag geht es in Schwenning­en weiter.

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