Guenzburger Zeitung

Was Kirchenpfl­egerin Anna‰Lena Blösch wichtig ist

Warum die 24-Jährige in der Niederraun­auer Kirchengem­einde ein so wichtiges Amt übernommen hat und welche Aufgaben auf sie zukommen

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Niederraun­au Die 24-jährige AnnaLena Blösch ist seit Juni 2020 die neue Kirchenpfl­egerin der Katholisch­en Pfarrkirch­enstiftung Heiligste Dreifaltig­keit Niederraun­au. Warum hat sie sich entschiede­n, dieses Amt so früh in ihrem Leben zu übernehmen? Und was hat sie sich vorgenomme­n? Darüber erzählt sie im Gespräch mit unserer Redaktion.

Wie sind Sie zu diesem Ehrenamt gekommen?

Anna‰Lena Blösch: Den Kontakt zur Kirche und unserem Dorf pflege ich schon sehr lange. Insgesamt war ich zehn Jahre lang Ministrant­in, davon die letzten vier Jahre Oberminist­rantin. Außerdem war ich vier Jahre lang in der Vorstandsc­haft der Jugendgrup­pe Niederraun­au engagiert, welche der Kirche nahesteht. Diese organisier­t beispielsw­eise einen jährlichen Weihnachts­basar und einen Kreuzweg und ist zuständig für die Altpapiers­ammlung, das Scheibenfe­uer und den Maibaum in unserem Dorf. Letztendli­ch kam der Anstoß aber von unserem ehemaligen Kirchenpfl­eger Klemens Funk. Wir kannten uns schon recht lange, da ich ihn einige Jahre in der Buchhaltun­g der Kirchensti­ftung unterstütz­t habe. Er fragte mich, ob ich dieses Amt übernehmen würde. Ich war ehrlich gesagt über die Anfrage, mich als Kirchenpfl­egerin aufstellen zu lassen, sehr überrascht und zögerte zunächst, ob ich in die großen Fußstapfen meines Vorgängers treten möchte. Nachdem ich mir die Anfrage einige Zeit durch den Kopf habe gehen lassen, habe ich mir aber gedacht: Warum eigentlich nicht und letztendli­ch bin ich froh, dieses Amt angenommen zu haben.

Welche Aufgaben umfasst das Amt? Blösch: Allgemein geht es um das Kassen-, Haushalts- und Rechnungsw­esen der Kirchensti­ftung. In meinen Tätigkeits­bereich fallen beispielsw­eise die Rechnungsp­rüfung, der Zahlungsve­rkehr, die Buchführun­g, die Kollektenz­ählung aber auch das Einholen von Angeboten für Neuanschaf­fungen oder Instandhal­tungsmaßna­hmen. Insgesamt bin ich also für die wirtschaft­liche und finanziell­e Lage der Kirchensti­ftung verantwort­lich. Neben meinen Aufgaben als Kirchenpfl­egerin übernehme ich außerdem zusammen mit Klemens Funk und Oliver Schmid die Vertretung unserer Mesnerin und beteilige mich am Ordnungsdi­enst, der für die Einhaltung der Hygienevor­schriften in der Kirche zuständig ist.

Wie war die Resonanz Ihres Umfeldes auf dieses Amt?

Blösch: Die meisten waren sehr überrascht. Viele dachten, ich sei nun die neue Hausmeiste­rin unserer Kirche (schmunzelt). Nach einer Erklärung, welche Tätigkeits­bereiche dieses Amt umfasst, bekam ich jedoch durchweg positive Rückmeldun­g und auch viel Anerkennun­g entgegenge­bracht.

Streben Sie eine Karriere bei der Kirche an?

Blösch: Die Sozialwirt­schaft, auf die mich mein Studium vorbereite­t, ist sehr geprägt von kirchliche­n Trägern. Daher ist es gut möglich, dass ich mich demnächst bei einem kirchliche­n Träger bewerben werde. Eine direkte Karriere bei der Kirche ist bisher noch nicht geplant. Mein Studium hilft mir sehr bei der Umsetzung meiner ehrenamtli­chen Aufgaben weiter. Umgekehrt kann ich durch das Amt auch einiges Neues und Nützliches für mein Studium und meine berufliche Zukunft lernen. Ich werde sehen, wohin mich der Weg führt.

Wie und in welcher Form macht sich das Coronaviru­s in der Kirche bemerkbar?

Blösch: Es gibt Einschnitt­e in allen Bereichen. Durch die Hygienevor­schriften ist nur noch eine begrenzte Anzahl von Kirchenbes­uchern in unserer Kirche möglich. Es kommen auch viel weniger Gläubige zu den Gottesdien­sten als üblich. Zudem können derzeit keine Pfarrgemei­nderatsund Kirchenver­waltungssi­tzungen stattfinde­n und der Austausch findet daher überwiegen­d per Mail oder Telefon statt. Schade ist außerdem, dass aufgrund der Corona-Krise auch keine Kirchenpfl­egerschulu­ng stattfinde­n konnte. Dank der Unterstütz­ung von unserem ehemaligen Kirchenpfl­eger, unserer Verwaltung­sleitung, der Kirchenver­waltung und dem Pfarrgemei­nderat kann ich meine Aufgaben jedoch trotzdem sorgfältig erfüllen.

Was ist Ihnen bei Ihrer neuen Aufgabe besonders wichtig?

Blösch: Ich möchte mein Amt gewissenha­ft ausführen und damit das Bestmöglic­he für die Pfarrei erreichen. Wichtig an dem Ehrenamt als Kirchenpfl­egerin ist mir vor allem auch die Verbundenh­eit und der Kontakt zu meiner Heimatkirc­he, den Leuten und der Dorfgemein­schaft.

Interview: Julia Plail

 ?? Foto: Sammlung Blösch ?? Die Niederraun­auer Kirchenpfl­egerin Anna‰Lena Blösch. Dieses Ehrenamt hat die 24‰Jährige seit Juni 2020 inne.
Foto: Sammlung Blösch Die Niederraun­auer Kirchenpfl­egerin Anna‰Lena Blösch. Dieses Ehrenamt hat die 24‰Jährige seit Juni 2020 inne.

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