Impfen – ein Geduldsspiel
Trotz aller Ankündigungen bleibt die Impfstoff-Versorgung hinter den Erwartungen zurück. Das Problem dabei sind nicht die Lieferungen an sich, denn normalerweise braucht die Entwicklung eines Vakzins etwa zehn Jahre. Es ist also bemerkenswert, dass schon jetzt Seren zur Verfügung stehen. Das Problem ist die von der Politik geweckte Erwartungshaltung.
Viele Äußerungen legten nahe, dass im ersten Quartal ein Großteil der Bevölkerung geimpft sein würde und der Rest zügig folgt. Dem ist nicht so. Anstatt das klar zu kommunizieren, wird hilflos hektische Betriebsamkeit demonstriert. Eine Verlautbarung folgt der nächsten, und für den sogenannten Impfgipfel wurden Experten zusammengetrommelt, die aber auch nicht viel ausrichten können – neuer Impfstoff fällt eben nicht vom Himmel.
Die Regierung hat sich am Montag bei allen bedankt, die diszipliniert zur Senkung der Neuansteckungen beitrugen. Deren Geduld allerdings ist schon strapaziert. Wenn es nur weitere Ankündigungen gibt, denen keine Ergebnisse folgen, ist sie bald erschöpft. Das jedoch wäre die denkbar schlechteste Ausgangslage für den langen Corona-Weg, der noch zu gehen ist.