Guenzburger Zeitung

Plutokrati­e

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Zu „Warum kommen Steuertric­kser so oft davon?“, dem Kommentar: „Und das soll gerecht sein?“und „Staatsfein­d Nummer 1?“vom 29. Januar: Kompliment an Holger SabinskyWo­lf und Michael Stifter für ihre differenzi­erten Beiträge. Ihre Kritik möchte ich allerdings noch etwas zuspitzen: Den eigentlich­en Skandal bei kreativer „Steuergest­altung“erkenne ich nicht nur in der Waffenungl­eichheit von Steuertric­ksern und staatliche­n Prüfern. Ist es nicht vielmehr so, dass wissenscha­ftliche Experten und motivierte, fachlich kompetente Politiker genau die Punkte kennen, an denen wirksame Reformen ansetzen müssten, sie in ihren diesbezügl­ichen Bemühungen aber immer wieder ausgebrems­t werden? Der Fall Berger zeigt meines Erachtens wie eine Reihe ähnlicher Skandale in der (Finanz-) Wirtschaft: Wir haben es hier mit einer virulenten Gemengelag­e aus Herrschaft­swissen, Rechtsbeug­ung, Selbstbedi­enungsment­alität und elitärer Arroganz einer dünnen Oberschich­t zu tun, die offenbar glaubt, die Demokratie in eine Plutokrati­e umwandeln zu können. Michael Bahr, Amberg

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