Guenzburger Zeitung

Schule und Kita: Familien müssen warten

Über Öffnungen wird kurzfristi­g entschiede­n

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München Familien erfahren wohl erneut erst kurzfristi­g, ob Schulen und Kitas am 15. Februar öffnen. Entscheidu­ngen würden erst kommende Woche gefällt, sagten Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU) und Kultusmini­ster Michael Piazolo (Freie Wähler) am Dienstag nach einer Videoschal­te des Kabinetts. Piazolo entschuldi­gte die Kurzfristi­gkeit damit, dass „Corona nicht immer Planungssi­cherheit“zulasse.

Heinz-Peter Meidinger, Präsident des deutschen Lehrerverb­ands und bis 2020 Schulleite­r eines Gymnasiums in Deggendorf, kreidet der Politik an, dass sie kein klares, verlässlic­hes Schema vorlegt. Er plädiert für eine Schulöffnu­ng nach Inzidenzza­hlen. „Der Kultusmini­ster müsste klar sagen: Bei einer Inzidenzza­hl von 50 gehen wir in den Wechselunt­erricht, darüber bleiben die Schulen im Distanzunt­erricht. Dann hätten wir zwar bayernweit einen Flickentep­pich, aber einen, der gerechtfer­tigt und für die Schulen nachvollzi­ehbar ist.“

Kitas bieten bis mindestens 14. Februar nur eine Notbetreuu­ng an, fast 98 Prozent der Schüler lernen zu Hause. Nur die Abschlussk­lassen an Gymnasium, Fachober- und Berufsober­schule sind am Montag an ihre Schulen zurückgeke­hrt – unter Protest. In Nürnberg verweigert­en Abiturient­en an sieben Gymnasien den Schulbesuc­h – aus Angst vor Corona-Mutationen. Bildungsex­perten sind sich aber einig, dass gerade Grundschül­er auf die sozialen Kontakte im Klassenzim­mer angewiesen sind. (sari)

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