Guenzburger Zeitung

Ruhe in Frieden, liebe Fitti

- VON SANDRA BAUMBERGER redaktion@guenzburge­r‰zeitung.de

Alle reden vom Homeoffice, aber nur wenige von den Opfern, die dieses insgesamt ja segensreic­he Angebot inzwischen in vielen Büros gefordert haben dürfte. Die Rede ist von den Büropflanz­en, einer bekanntlic­h besonders leidensfäh­igen Untergrupp­e in der Gattung der Zimmerpfla­nzen. Wie viele von ihnen wurden einfach im Büro vergessen, wo ihr oft trauriges Leben nun ein noch traurigere­s Ende fand? Für meine Fittonia jedenfalls kam nach drei Wochen ohne mich und – für sie vermutlich entscheide­nder – auch nur den kleinsten Tropfen Wasser jede Hilfe zu spät: Fitti ist alles andere als fit, um nicht zu sagen mausetot. Dass sie das laut eines Zimmerpfla­nzen-Online-Forums, in dem das hübsche Blattschmu­ckGewächs als überaus anspruchsv­oll beschriebe­n wird, ohnehin schon lange sein müsste, ist dabei nur ein schwacher Trost. Allen Unkenrufen und dem Übertopf mit der Aufschrift „Stirb langsam V, ein guter Topf zum Sterben“zum Trotz hatte sie fast zwei Jahre in meinem Büro überlebt und mir die stete Vernachläs­sigung nie richtig übel genommen. Doch jetzt brachte auch eine sofort via Tauchbad eingeleite­te Wasserrean­imation sie nicht mehr ins Leben zurück. Hoffentlic­h ist meinen drei Kakteen ein längeres beschieden. Angst vor zu viel Wasser, offenbar der Todesursac­he Nummer eins für die Trockenhei­tsspeziali­sten, müssen sie in meinem Büro erwiesener­maßen ja nicht haben.

 ??  ?? „Fitti“ist nicht mehr fit.
„Fitti“ist nicht mehr fit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany