Guenzburger Zeitung

Über Berlin nach Katar

Auf die Bayern wartet der nächste Titel

- VON TILMANN MEHL

München Hansi Flick sprach die große Frage vor dem kommenden Spiel bei Hertha BSC nur sehr versteckt an. Er freue sich sehr für die Bundesliga, dass Sami Khedira zurück sei. Der Weltmeiste­r steht ja seit Neuestem beim Hauptstadt­klub unter Vertrag und soll helfen, diese arg orientieru­ngslos wirkende Mannschaft auf Kurs zu bringen. Flick kennt Khedira gut, er war Co-Trainer, als der Mittelfeld­spieler 2014 den größten Erfolg feierte, den es kickenderw­eise zu erreichen gibt. „Er ist ein absoluter Leader“, strich Flick die hervorstec­hendste Eigenschaf­t des 33-Jährigen heraus. Khedira habe „eine sensatione­lle Karriere hinter sich“, fuhr der Trainer der Bayern fort – und eben das könnte das Berliner Problem sein: Dass Khedira den Großteil seiner Laufbahn hinter sich hat. Erfahrung ist wichtig, gewinnt aber nur in den seltensten Fällen Laufduelle. So dürfte nicht nur Flick gespannt sein, ob und wie sich Khedira am Freitag präsentier­t, wenn die Münchner in Berlin antreten (20 Uhr, DAZN).

Für den FC Bayern soll die Partie bei der Hertha der Aufgalopp in eine Woche werden, die mal wieder ein geschichts­trächtiges Ende nehmen soll. Nach dem Spiel geht es schnell weiter nach Katar, wo am Montag das Halbfinale der Klub-WM ausgespiel­t wird, drei Tage später steht das mögliche Finale an. Sollten sich die Bayern auch diesen Titel holen, wäre es nach Meistersch­aft, DFBPokal, Champions League, europäisch­em sowie deutschem Supercup die sechste Trophäe binnen eines Jahres, die ins vereinseig­ene Museum gestellt werden kann. Das hat zuvor noch keine andere deutsche Mannschaft geschafft.

Flick aber möchte noch nicht zu weit in die Ferne blicken. Zuerst soll in der Liga der fünfte Sieg in Serie gelingen. Das wäre auch ein „Zeichen an die Liga“so Flick. Eines, das darauf schließen lässt, dass auch in dieser Saison nicht am Dauermeist­er vorbeizuko­mmen ist.

Vor der Partie in Berlin genossen die Münchner kurzzeitig, in diesem Jahr zumindest nicht den Pokal holen zu können. Während sich die Konkurrenz teilweise schlimm abmühte, „hatten wir mehr Zeit zu trainieren“, sagt der Trainer. Für die Zukunft könne das „allerdings nicht unser Anspruch sein“. Dann soll wieder jeder erdenklich­e Titel nach München wandern.

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Foto: Witters Hansi Flick freut sich auf das Wiederse‰ hen mit Sami Khedira.

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