Guenzburger Zeitung

Das sagen die Familien zum Homeschool­ing

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Alle Kinder schalten sich pünktlich in die Videokonfe­renz ein. Manche sitzen im Kinderzimm­er, andere im Wohnzimmer oder am Küchentisc­h. Auf ein paar der kleinen Bilder tauchen auch Mütter oder Väter im Hintergrun­d auf. Die sagen zwar nichts, aber sie spielen eine ganz große und wichtige Rolle im Distanzunt­erricht ihrer Kinder. Sie sorgen dafür, dass alles läuft, die Technik funktionie­rt und die Kinder an die Aufgaben kommen. Denn die Jungen und Mädchen, die ich gerade treffe, lernen gerade lesen und schreiben – und ohne Aushilfsle­hrer Mama und Papa wären sie aufgeschmi­ssen. Das weiß auch Lehrerin Barbara Biederwolf: „Alle Eltern meiner Klasse kümmern sich um den Lernfortsc­hritt ihrer Kinder. Das klappt alles hervorrage­nd und ist nicht selbstvers­tändlich“, sagt sie.

Erst einmal ist Mathe angesagt. Frau Biederwolf wechselt den Computer und plötzlich erscheint auf dem Bildschirm ein Blatt Papier, das von oben gefilmt wird. Die Kinder können dabei zusehen, wie ihre Lehrerin das Wort „Umkehraufg­aben“daraufschr­eibt und dann vier kleine Stofftiere dazulegt. Von der rechten Seite schiebt sie noch ein Tier dazu. „Wie lautet die Rechenaufg­abe?“Sofort tauchen unter den Bildern der Kinder kleine Hände auf – die Jungen und Mädchen haben nämlich

Johanna

● „Bei uns funktionie­rt das Distanzler­nen sehr gut. Jo‰ hanna ist bei den Sitzungen im‰ mer voll dabei und freut sich darauf. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass Frau Bie‰ derwolf auf jede Sitzung super vorbereite­t ist, wir als Eltern ei‰ nen spitzen Ablaufplan erhalten, ebenso die Unterlagen wunder‰ bar vorbereite­t und die Sitzungen für die Kinder interessan­t und abwechslun­gsreich (lernen, re‰ den, musizieren) gestaltet sind.“

● „Markus fand das Homeschool­ing anfangs sehr gut, es hatte ihm auch gefallen. Doch seit ein paar Tagen wird er immer ungeduldig­er in den Teams‰Sitzungen. Wenn die Sitzungen anfangen, hat er meist keine Lust mehr, sich dort ein‰ zuloggen. Er möchte wieder in die Schule.“

● „Es ist eine komplette Umstellung für die Erstklässl­er, sie lernen den Unterricht nicht wirklich kennen. Homeschoo‰ ling ist natürlich ganz anders als Schule. Ein ganz großes Lob an Frau Biederwolf, wie sie alles vor‰ bereitet, wie sie den Kindern al‰ les beibringt. Jasmina hat in die‰ ser Zeit schon so viel gelernt. Einfach klasse, wie das alles läuft. Prima ist es, dass die Kinder keine Maske aufziehen müssen, aber

Markus Jasmina

Jasmina würde viel lieber in die Schule gehen und ihre Freun‰ dinnen sehen. Oft ist es anstren‰ gend, sie muss motiviert wer‰ den, dass sie Arbeiten erledigen muss. Aber dann im Nachhinein ist sie stolz drauf, was sie geleistet hat. Als Mama mit zwei Schul‰ kindern und einem Kleinkind da‰ heim ist es nicht immer leicht. Alles zu klären mit dem Arbeitge‰ ber, dass man zu Hause bei den Kindern bleiben kann, ist immer eine Herausford­erung. Großen Dank an meinen Arbeitgebe­r und meine Kolleginne­n fürs Ein‰ springen!“

● „Bei uns läuft das Home‰ schooling ganz gut. Sarah ist aufmerksam dabei und kommt schon toll allein zurecht. Auch die Hausaufgab­enübergabe klappt ganz gut. Frau Bieder‰ wolf organisier­t alles hervorra‰ gend. Das ist schließlic­h sehr entscheide­nd, wenn es um ein gu‰ tes Lernen fern von der Schule geht. Die Schüler bekommen jede Woche einen gut sortierten Umschlag für die ganze Woche zum Bearbeiten. Es ist immer ein liebevoll verfasster Brief an die Eltern und auch einer an die Kinder dabei. Manchmal auch mit einer kleinen Überraschu­ng für die Kinder. Dies motiviert und drückt das Mitgefühl der Lehre‰ rin in dieser komischen Zeit aus.“

Sarah

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